Was macht eigentlich ein Notrufsäulen-Wärter?
Meist steht sie an der Autobahn, ist gelb und etwa zwei Meter groß: die Notrufsäule. Wer sorgt eigentlich dafür, dass sie auch funktioniert, wenn sie gebraucht wird? Ganz einfach: der Notrufsäulen-Wärter. Aber wer hat ihn schon jemals gesehen? Und was genau sind seine Aufgaben?
Leiter des Fachcenters für Informationstechnik und Informationssicherheit in Rohrbach – so klingt die offizielle Berufsbezeichnung von Andreas Meter. Er ist zuständig für die Wartung und Instandhaltung der Notrufsäulen an den Autobahnen.
Das klingt erst mal nicht nach einem wirklich spannenden Job. Ist es aber, sagt Meter. "Wir betreiben nicht nur die Notrufsäulen, sondern auch die ganze Technik, die dazu gehört." Das reiche vom Übertragungsnetz bis zum Notrufserver. Er mache seine Arbeit sehr gerne, sagt er. Zum einen, weil sie durch die komplexe Technik sehr abwechslungsreich sei. Aber auch, "weil ich mit meiner Arbeit eventuell Leben retten kann."
Der Ablauf bei einem Notruf
Der Druck auf den Knopf löst einen Notruf bei einem Callcenter in Hamburg aus. Dort wird man dann gefragt, wo man sich gerade befindet. Nur mit dem Handy in der Hand wäre jeder Zweite vermutlich aufgeschmissen, den genauen Standort durchzugeben. Auf der Oberfläche der Notrufsäule steht der Standort ganz genau. "Auf der Notrufsäule können Sie ablesen, auf welcher Autobahn Sie stehen, bei welchem Betriebskilometer und Sie sehen die ID der Notrufsäule", erklärt Meter.
Wenn der genaue Standort durchgegeben ist, können Polizei und Rettungsdienst zielgenau und schnell an den Unfallort kommen, denn sie müssen nicht suchen.
Hohe Nutzung
Auch in Zeiten von Handy und Smartphone: die Notrufsäulen sind unverzichtbar. Auch, weil das Handynetz nicht lückenlos funktioniert. Über 50.000 Notrufe gibt es über sie pro Jahr in Deutschland. 324 gelbe Notrufsäulen gibt es noch im Saarland – alle an Autobahnen, alle zwei Kilometer eine. Das ist bundesweite Vorschrift.
Tägliche Funktionskontrolle
Andreas Meter kennt jeden einzelnen Standort im Saarland. Nicht, weil er sie ständig anfahren muss, um zu reparieren. Alle Notrufsäulen sind mit der Zentrale in Rohrbach digital verbunden, durchlaufen täglich ein Selbsttest-Programm und melden sich mit Standort und Warnsignal, wenn Wartungsbedarf besteht.
Wenn es einen solchen Wartungsbedarf gibt, dann fährt Andreas Meter raus zu der entsprechenden Säule, entfernt die Haube, legt damit das verkabelte Innenleben der Notrufsäule frei und repariert, was zu reparieren ist.
Häufigste Schäden durch Unfälle
Seit über als zehn Jahren ist Andreas Meter im Dienst. Und meistens muss er raus, wenn ein Autofahrer eine der gelben Säulen umgefahren hat. Das passiere meist durch Unfälle, sagt er. "Das kommt im Jahr zwei- bis dreimal vor." Und ab und zu erwischt auch ein Schneepflug beim Räumen eine der Notrufsäulen. Das passiere regelmäßig, so Meter.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Nachmittag" am 20.08.2023 berichtet.