Zwei Jahre Krieg: So geht es ukrainischen Flüchtlingen im Saarland

Im Saarland bleiben oder wieder zurück gehen?

Reporter: Markus Person/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   23.02.2024 | 12:15 Uhr

Wie geht es den Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine ins Saarland geflohen sind? Wie sind ihre Perspektiven?

Gehen oder bleiben?

Pavel ist in den ersten Kriegstagen im Saarland gestrandet. Er möchte in Deutschland bleiben, viele seiner Landsleute würden aber gerne wieder zurück in die Heimat, sagt er.

Deutschland ist die neue Heimat

Pavel fand nach seiner Ankunft kurz nach Kriegsausbruch mit seiner Familie Zuflucht bei Bekannten. Er hat schnell einen Job gefunden und ist heute gut integriert. Als Berater unterstützt er Landsleute über das bundesweite Online- Projekt "Query". Hier erfahren ukrainische Flüchtlinge zum Beispiel, welche Möglichkeiten es gibt, um sich schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren - ob nun angestellt oder selbstständig.

Deutsche Staatsbürgerschaft

Pavel seine Frau und seine Tochter, die hier zur Schule geht, haben sich für Deutschland entschieden. Sie wollen sich etwas Neues aufbauen. Das nächste große Ziel der Familie ist die deutsche Staatsbürgerschaft.

Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass ein Mann in seinem Alter in der Ukraine zur Armee eingezogen werden könnte, sagt er. Es gebe Überlegungen für eine neue Mobilisierung, und da sei es Pflicht, sich bei der Armee zu registrieren. Bei Weigerung könnten Konten gespeert oder Immobilien beschlagnahmt werden.

Hilfe für Ukraine stagniert

Die Ukrainerin Tatjana lebt schon lange im Saarland, ist gut vernetzt und hat viele Landsleute bei sich aufgenommen. Und sie hilft, wo sie kann - in der Heimat und auch hier im Saarland.

Viele scheitern an der Sprache

Afghanischer Zuwanderer besucht einen Sprachkurs (Foto: dpa)

Aus ihrer Sicht ist die Sprache dabei die größte Herausforderung. Trotz Sprachkurs hätten viele Betroffene Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, sagt sie. Und das verhindere den schnellen Jobeinstieg. Genau wie die deutsche Bürokratie. Dabei helfe doch ein Job dabei, die Sprache zu lernen, ebenso wie sozialen Kontakte.

Wurzeln schlagen

Für Tatjana ist klar: Die Ukrainer, die auch nach zwei Jahren Krieg noch hier sind, stehen vor einem Neustart. Die Frage nach einer Rückkehr stelle sich für viele nicht mehr und ihnen sei klar: Sie müssen Wege finden, um hier Wurzeln zu schlagen.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 23.02. 2024.

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