Schockanrufer erbeuten Geld in sechsstelliger Höhe
Schon wieder haben Telefonbetrüger im Saarland zugeschlagen. Allein im Laufe der aktuellen Woche registrierte die Polizei im Saarland insgesamt 33 Schockanrufe. In drei Fällen waren die Täter erfolgreich.
Am Montag hatte sich ein unbekannter Anrufer bei einem 76 Jahre alten Mann aus Sulzbach gemeldet. Der falsche „Enkel“ erzählte, er habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um nicht in Untersuchungshaft zu kommen, bräuchte er Geld – eine gängige Lügengeschichte bei Enkeltrickbetrügern.
Das Märchen vom tödlichen Unfall
Nach Polizeiangaben gab die Lebensgefährtin des 76-Jährigen eine Stunde später an der Haustür einem Geldboten einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag.
Zwei Tage später das gleiche Spiel bei einer 85-Jährigen aus Saarbrücken. Diesmal sollte angeblich der Sohn involviert sein. Zwei Stunden nach dem Telefonat tauchte eine vermeintliche Mitarbeiterin des Landgerichts auf und nahm das Geld entgegen, einen niedrigeren fünfstelligen Betrag.
Falsche Polizisten
Ein anderes Märchen parat hatte ein falscher „Kriminalpolizist“ am Donnerstag bei einem Mann aus Kleinblittersdorf. Er erzählte dem 88-Jährigen, man habe gerade eine Geldfälscherbande festgenommen, die im Bereich Saarbrücken Blüten im Umlauf gebracht habe.
Um dies zu überprüfen, würden nun Stichproben erfolgen. Deshalb solle der Senior einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag abgeben. Am späten Nachmittag tauchte dann auch ein Geldbote auf.
Das sind allerdings nur die erfolgreichen Fälle. Im Lauf der Woche wurden der Polizei noch 30 weitere, allerdings erfolglose Versuche gemeldet.
So können Sie sich schützen
Um sich vor Telefonbetrügern zu schützen, gibt die Polizei folgende Hinweise:
- Die Polizei nimmt weder Wertgegenstände noch Bargeld entgegen!
- Sollten die Anrufer von Ihnen Geld verlangen, legen Sie sofort auf und heben Sie bei weiteren Anrufversuchen nicht mehr ab!
- Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen!
- Nehmen Sie mit ihren Angehörigen oder einer Vertrauensperson Kontakt auf oder rufen Sie die Polizei unter der Ihnen bekannten Nummer oder der 110 an! Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
- Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen oder Konten!
Hier finden Sie weitere Informationen zu Enkeltricks, Schockanrufen und anderen Betrugsmaschen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 23.02.2024 berichtet.