Ausgesetzte Hähne: Hahn Michel sucht ein Zuhause
Die Haltung von Hühnern ist im Trend. Auch in vielen Städten finden sich mittlerweile im Hinterhof kleine Hühner-Gehege. Doch nur Hühner legen Eier und so werden die Hähne fast überflüssig. Das Ergebnis: Immer mehr Hähne werden ausgesetzt! Hier setzt sich die Organisation "Rettet das Huhn" ein. Sie sucht für heimatlose Hähne und Hühner ein neues Zuhause.
Hahn Michel wurde ausgesetzt und wohnt seit einigen Tagen bei Familie Hackett in Bardenbach. Auf ihrem kleinen Lebenshof in Wadern leben Tiere, die krank, alt oder einfach ungewollt sind. Schweine, Schafe, Hunde, Katzen, Enten und vor allem Hühner und Hähne.
"Rettet das Huhn"
Heike Hackett engagiert sich bei "Rettet das Huhn". Die Organisation rettet Hühner aus Massenbetrieben, die nach einer gewissen Zeit als rentable Legehennen geschlachtet werden würden. Sie werden von den Tierschützern abgeholt und weitervermittelt. Zum Beispiel an Menschen, die sich zu Hause ein paar Hühner halten wollen.
Doch meistens handelt es sich um weibliche Tiere. Die Hähne sind oft nur einzeln gewünscht und genau da liege das Problem, sagt Heike Hackett.
Überflüssige Hähne werden ausgesetzt
Wer sich Hühner halten will, der kauft Küken und weiß noch nicht, wie viele männliche und weibliche Tiere dabei sind. Das sieht man erst ca. ein halbes Jahr später. Sind dann zu viele Hähne dabei, stehen die Besitzer vor einem Problem. Die Hähne werden dann teils aussortiert und einfach ausgesetzt, beklagt Heike Hackett.
Besser erwachsene Tiere kaufen!
Küken seien süß, keine Frage. Aber, wenn man gleich erwachsene Tiere kaufen würde, wäre das sinnvoller. Oder sogar bedüftige Tiere adoptiert. Man könne sich auch an "Rettet das Huhn" wenden, sagt die Tierschützerin. Dann wisse man auch gleich, welches Geschlecht man erwirbt und steht nicht vor dem Problem, die Hähne irgendwann aussortieren zu müssen.
Schlimmer Trend: Immer mehr heimatlose Tiere
Heike Hackett und ihr Mann hatten allein im letzten Jahr über 120 Anfragen, ob sie gefundene Hähne aufnehmen können. Die meisten wurden ausgesetzt, weil ihre Besitzer keine Verwendung mehr für sie hatten. Man findet sie dann am Waldrand, auf Parkpätzen oder sie laufen einfach durch den Ort.
Dabei seien Hähne ganz tolle Wesen, schwärmt Heike Hackett. Sie seien keine Einzelgänger, seien freundschaftlich und gesellig. Man könne sie sogar in Gruppen halten. Und entgegen der weitläufigen Meinung würden sie auch nicht den ganzen Tag krähen.
Bei Hacketts in Wadern haben schon viele Hähne gelebt - aber meistens nur vorübergehend. Jeden Hahn konnte bislang vermittelt werden.
Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 06.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.