Ein Steinmarder (Martes foina) sitzt auf einem Autoreifen (Foto: IMAGO / imagebroker)

Immer häufiger teure Marderschäden an E-Autos im Saarland

Laszlo Mura / Onlinefassung: Jennifer Heck   12.10.2023 | 06:29 Uhr

Marder knabbern bekanntlich gerne an Kabeln – sehr zum Ärger von Autobesitzern. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherer entstehen jährlich rund 200.000 Bissschäden an Autos. Besonders teuer wird es, wenn man ein E-Auto hat.

Marder verursachen laut Gesamtverband der deutschen Versicherer jährlich rund 200.000 Schäden an Autos im Gesamtwert von rund 90 Millionen Euro. Angefressene Dämmmatten fallen oft zuerst ins Auge. Meistens sind aber weitere Teile betroffen. Und immer häufiger auch Elektro-Autos.

Der große Kabelbaum im Motorraum bietet dem Marder viel Angriffsfläche. Kfz-Meister Markus Schulligen berichtet von etwa ein bis zwei Fällen pro Woche in seiner Werkstatt.

Video [aktueller bericht, 11.10.2023, Länge: 3:15 Min]
Immer häufiger teure Marderschäden an E-Autos im Saarland

Um ein VIelfaches teurer als bei Verbrennermotor

Ist der Isolationsschutz der Kabel angefressen, eventuell bis aufs Kabel, sei die Hochvolttechnik nicht reparabel. Dann ist laut Schulligen der komplette Kabelstrang, die Ladesteckdose, die E-Maschine sowie der Gleichrichter bis hin zur Batterie im Unterboden auszutauschen.

Die Kosten beliefen sich auf rund 2500 Euro für den Kabelstrang und 1000 für den Einbau – und sind um ein Vielfaches teurer als die Reparaturkosten bei Marderverbiss in Verbrennern.

Druck auf Hersteller für technische Lösung

Hier zählt es, sein Fahrzeug gut versichert zu haben. Mittelfristig kann es laut Saarländischem KFZ-Verband jedoch auch für Versicherte mit Voll- und Teilkasko teurer werden.

“Wenn der Markt weiter durchdrungen ist mit Elektroautos, da wird natürlich die Schadenssumme für die Autoversicherer steigen", so Niklas Burmester vom Saarländischen Kfz-Verband. "Und wenn die Schadenssumme steigt, dann steigt auch sehr wahrscheinlich die Autoversicherungsprämie.”

Burmester geht aber davon aus, dass die Versicherungsbranche Druck auf die Hersteller ausüben wird, um eine technische Lösung für die hohen Verbissschäden zu finden. "Ich bin da relativ zuversichtlich: Wenn das wirklich ein herausragendes Problem wird, dass es da auch technische Lösungen geben wird", sagte Burmester.

Wie man sich schützen kann

Wer so lange nicht warten will, kann vorsorgen. Laut ADAC schützen vor allem Ultraschall- und elektrische Abwehrgeräte, damit der Marder kein Unheil mehr anrichteten kann. Das gilt vor allem für Autohalter ohne Garage.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 11.10.2023 berichtet.


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