Tag des Tagebuchs - Zu Ehren von Anne Frank

Erinnerung an das Tagebuch der Anne Frank

Reporterin: Johanna Hitschler / Onlinefassung: Andree Werner   12.06.2024 | 06:40 Uhr

Heute ist der Tag des Tagebuchs. Denn heute, am 12. Juni ist der Geburtstag der vielleicht berühmtesten Tagebuchschreiberin der Welt: Anne Frank. An diesem Tag wäre sie 95 Jahre alt geworden.

Es gibt Bücher, die sind vollgeschrieben, und die liest man dann - und es gibt Bücher, die sind leer und müssen von uns gefüllt werden: Tagebücher. Heute wäre die vielleicht berühmteste Tagebuchschreiberin der Welt, Anne Frank, 95 Jahre alt geworden. Doch sie wurde nur 15 Jahre alt. Den Großteil ihres Tagebuchs hat sie in einem Versteck in Amsterdam geschrieben - dahin war sie mit ihrer jüdischen Familie aus Frankfurt geflohen, um den Nazis zu entgehen.

Ein etwas katziges, aber ganz normales Mädchen

Anne Franks Schulfreundin Hannah Pick-Goslar erinnert sich in einer Doku daran, dass Anne ein ganz normales Mädchen war, wenn auch manchmal etwas "katzig". Hannah sagte, ihre Mutter habe immer gesagt: "Der liebe Gott weiß alles, aber Anne weiß alles besser".
Das war Anne, bis sie gezwungen war, sich vor den Nationalsozialisten zu verstecken. Im geheimen Unterschlupf in einem Hinterhaus muss die junge Jüdin oft leise sein, alle leben in ständiger Angst, entdeckt zu werden. Zu dieser Zeit entschließt sich Anne Tagebuch zu schreiben.

"Es beklemmt mich doch mehr, als ich sagen kann, dass wir niemals hinaus dürfen, und ich habe große Angst, dass wir entdeckt und dann erschossen werden. Das ist natürlich eine weniger angenehme Aussicht."

Ermordet mit 15 Jahren

Das schreibt Anne in ihr Tagebuch am 28. September 1942. Anne wird mit ihrer Schwester im November 1944 in das Konzentrationslager Bergen- Belsen verschleppt. Ihre Eltern bleiben in Ausschwitz zurück. Drei Monate später sterben Anne und ihre Schwester an den schrecklichen Bedingungen im Lager und an Fleckfieber. Edith, die Mutter der beiden, stirbt in Ausschwitz. Der Vater Otto überlebt als Einziger.

Thema ist immer noch aktuell

Das Tagebuch von Anne Frank wird von zwei Frauen gefunden, die den Untergetauchten im Versteck geholfen hatten. Freunde des Vaters überzeugen ihn das Buch zu veröffentlichen. Es wird in 70 Sprachen übersetzt und bewegt bis heute. Denn an Aktualität verliert das Tagebuch von Anne Frank wohl niemals. Das findet auch Evgenij Mrinksi, der Geschäftsführer der Synagogengemeinde Saar in Saarbrücken: Der Antisemitismus sei weltweit allgegenwärtig und die Geschichte, die das 15-jährige Mädchen in ihrem Tagebuch erzählt, sei aktueller denn je. Selten habe ein Kind so empathisch und so ausdrucksstark seine Gedanken und Gefühle auszudrücken gewusst, so Mrinksi.

Ein Thema auf SR 3 Saarlandwelle am 12.06.24 in der Sendung "Guten Morgen".

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