Zahl der Drogentoten wäre ohne Naloxon wohl noch höher
Jedes Jahr sterben im Saarland mehr Menschen an den Folgen von Drogenmissbrauch. Dass die Zahlen nicht noch viel höher sind, ist dem Notfallmedikament Naloxon zu verdanken. In diesem Jahr wurde es mindestens 20 mal im Saarland eingesetzt.
Das Notfallmedikament Naloxon gegen Opioid-Überdosierungen ist im Saarland auch in diesem Jahr wieder erfolgreich eingesetzt worden. Der Drogenhilfe Saarbrücken wurden in diesem Jahr insgesamt rund 20 Einsätze gemeldet.
Naloxon ist ein Mittel, das verabreicht wird, wenn jemand eine Überdosis Drogen genommen hat. Mit Naloxon kann eine Person wiederbelebt oder am Leben gehalten werden.
Stark gestiegene Zahl der Drogentoten
Im Jahr 2017 war ein Modellprojekt zur Anwendung von Naloxon im Saarland gestartet worden. Seitdem habe sich das Mittel bewährt, teilte das Sozialministerium fest. Deshalb hält das Saarland weiter daran fest.
Das Ministerium verwies gegenüber dem SR auf die stark gestiegene Zahl der Drogentoten. Das Naloxon-Projekt sei ein wichtiger Baustein zur Drogennotfallprophylaxe. Viele tödliche Überdosierungen ereigneten sich im privaten Bereich und bei Anwesenheit Dritter. Durch Naloxon seien Leben gerettet worden.
Weil auch Laien das Medikament verabreichen können, kann damit die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrückt werden. Das Projekt habe sich trotz pandemiebedingter Einschränkungen 2021 und 2022 positiv entwickelt, so das Ministerium.
Wie das Notfall-Set Naloxon funktioniert
Wieder mehr Schulungen geplant
Wer das Notfallset mit Naloxon anwenden können muss, sollte vorher eine Schulung besucht haben. Davon gab es im Jahr 2023 etwas weniger als sonst, teilte das Ministerium mit. Im Jahr 2024 seien aber wieder mehr Schulungen möglich. Die Schulungen finden normalerweise im Drogenhilfezentrum und in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken statt.
Über dieses Thema berichtet auch der SAARTEXT am 24.12.2023.