Kraniche ziehen wieder über das Saarland
Das sonnige Januar-Wochenende haben die ersten Kraniche genutzt, um wieder in ihre Sommerquartiere zu fliegen. Sie werden wohl auch in den kommenden Tagen und Wochen häufig am Himmel im Saarland zu sehen und zu hören sein.
Sie gelten als Glücksvögel, weil sie Vorboten des Frühlings sind: die Kraniche. Am vergangenen Wochenende waren bereits die ersten Zugvögel am saarländischen Himmel zu beobachten.
Sichtungen gab es zum Beispiel bei Eppelborn, Heusweiler, Losheim und Orscholz - auch wenn es noch eher kleinere Gruppen waren, die über die Internetseite nabu-naturgucker.de gemeldet wurden.
Übliche Rückkehrzeit
Für Vogelexperten vom Naturschutzbund Nabu, Bernd Konrad, sind die Sichtungen nicht überraschend. "Der Rückzug der Kraniche beginnt Ende Januar", so Konrad. Auch wenn die Haupt-Rückkehrzeit wohl erst in einigen Tagen ist.
"Es gab noch ein paar Kraniche, die Mitte Dezember vor dem Schnee geflüchtet sind. Die sind vielleicht nur bis in die Champagne gekommen und kehren jetzt bereits zurück."
Die meisten Kraniche brüten in Skandinavien, im Baltikum und in Norddeutschland. Im Herbst ziehen sie in teils riesigen Gruppen in ihre Winterquartiere in Frankreich und Spanien. Im Frühling kehren sie mit den ersten warmen Westwinden zurück.
Winterflug von Ausbruch der Vogelgrippe überschattet
Der Flug in die Winterquartiere im vergangenen Herbst war von einem Ausbruch der Vogelgrippe auf der osteuropäischen Zugroute überschattet worden. Nach Angaben des Nabu waren im November mehrere zehntausend tote Tiere in einem Nationalpark in Ungarn gefunden worden.
Charakteristisch für die Kraniche sind die lauten, trompetenartigen Rufe und die Keilformation der Tiere im Flug. Kräftige und erfahrene Vögel fliegen dabei an der Spitze der Gruppe, dahinter folgen die Familien mit den Jungtieren.