Neues Besucherzentrum im Nationalpark in Nonnweiler (Foto: SR)

Nationalpark-Tor Keltenpark wird deutlich teurer

Mit Informationen von Maximilian Friedrich   22.08.2022 | 16:00 Uhr

Der Keltenpark bei Nonnweiler ist eines der Aushängeschilder der Gemeinde Otzenhausen. Seit gut einem Jahr entsteht dort ein neues Tor – ein Besucherzentrum –, das noch mehr Besucher in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald locken soll. Doch mit wachsendem Baufortschritt sind auch die Kosten gestiegen.

Am Nationalpark-Tor Keltenpark entsteht derzeit ein neues Gebäude. Das geplante Besucherzentrum soll sich mit viel Holz in die Umgebung einfügen. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen dort Informationen, sanitäre Einrichtungen, Gastronomie und eine Ausstellung mit dem bereits existierenden Keltendorf verbunden werden.

Fundament des Gebäudes steht

Drei Jahre Planung stecken in dem Besucherzentrum, das in Zukunft das Tor zum Nationalpark bilden soll. Seit einem Jahr wird gebaut. Das Fundament ist fertig und die Betonwände ragen bereits mehr als acht Meter in die Höhe.

Idee des Architekten

Gestaltet ist das Tor wie ein Keltenkreuz – heißt: drei kleine Arme und ein großer. David Köhr ist der Architekt des Baus und davon überzeugt, dass die wölbenden Wände die Besucher förmlich in das Gebäude ziehen werden. Die Verbindung zwischen Tor und dem anschließenden Keltendorf soll auch von Weitem direkt deutlich werden.

Franz Josef Barth ist Bürgermeister in Nonnweiler und zeigt sich begeistert. Als ein einmaliges Projekt und eine Investition in die Zukunft, beschreibt Barth das geplante Gebäude. Und er ist froh, dass es nach der langen Planung nun endlich auch was zu sehen gibt.

Vielfältige Nutzung des Besucherzentrums

Das Tor soll nach seiner Fertigstellung vielfältig genutzt werden. Neben Gastronomie und Nationalparkbüros soll es auch Seminarräume für Schulklassen geben.

In einer großen Dauerausstellung soll der Bezug zwischen dem Nationalpark und den Kelten gezeigt werden. Für die Ausstellung soll auch eine App entwickelt werden, erklärt Christian Koch, der die Ausstellung gestaltet. Das Erlebte und Gesehene in der Ausstellung soll mit Hilfe der App, in der Natur und im Keltenpark nachempfunden werden. Dadurch sollen zusätzliche Informationen und Möglichkeiten zur Interaktion geboten werden.

Kostenanstieg um 20 Prozent

Neben der Vorfreude der Verantwortlichen gibt es allerdings auch einen Kritikpunkt. Denn die Kosten für das Nationalparktor sind auf rund zehn Millionen Euro gestiegen. Das bedeutet einen Anstieg um gut 20 Prozent. Das Land übernimmt davon 6,5 Millionen Euro. Die Gemeinde sieht die Gründe für die Preissteigerung vor allem in den hohen Kosten für Baumaterial.

Hinzu kommt, dass auch der Fachkräftemangel im saarländischen Handwerk vor dem Nationalpark nicht Halt gemacht hat. Dennoch ist Bauleiter Yannick Fontaine-Kemp zufrieden mit den Fortschritten auf der Baustelle. Man komme gut voran.

Mangel an Baumaterial könnte noch zum Problem werden

Noch ist das Bauvorhaben nicht von Baumaterialmangel betroffen. Doch der Zeitpunkt, an dem Bauteile wie Elektrokleinteile oder auch Lüftungskomponenten eingebaut werden, die überall Mangelware sind, komme erst noch, sagt Fontaine-Kemp. Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten könnte es daher noch zu Schwierigkeiten kommen.

Nach aktuellem Stand rechnet die Gemeinde Otzenhausen damit, dass das Tor im September nächsten Jahres fertig wird.


Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 22.08.2022 auf SR 3 Saarlandwelle.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja