Kita in Neunkirchen-Nahe dringend sanierungsbedürftig
Bereits im Sommer musste die Kita St. Martin in Neunkirchen-Nahe kurzfristig wegen baulicher Mängel geschlossen werden. Damals versprach der private Träger - die Katholische KiTa gGmbH Saarland, dass die Mängel schnellstens behoben werden. Fast ein halbes Jahr später scheint jedoch kaum was passiert zu sein.
Franziska vom Elternausschuss ist sehr verärgert. Ihr Sohn hat sich die Finger in einer Tür geklemmt wegen fehlendem Klemmschutz. "Es ist zum Glück glimpflich ausgegangen, es ist nichts passiert", sagt sie. Doch das hätte auch ganz anders ausgehen können, sagt sie. Auch die Erzieherinnen seien schockiert gewesen. Und es sei weder für die Erzieherinnen, noch für die Kinder ein tragbarer Zustand, dass in diesem Bereich nichts passiere, sagt sie.
Eltern haben Sorge um die Kinder
Etwas Angst geht jeden Tag mit, wenn ihr Kind in die Kita geht. Als dann das Telefon klingelte, sei bei ihr regelrecht Panik ausgebrochen, sagt sie. "Mir ist fast das Herz stehen geblieben, weil ich dachte, was ist jetzt passiert? Ist er in der Notaufnahme oder sonst was? Und ich bin da wirklich sauer!"
Franziskas Elternausschuss-Kollegin Sina sieht das ähnlich und fragt sich: Ist das noch der richtige Ort für mein Kind? "Wenn man sich dann mal umschaut, wie es überall aussieht, dann hat man doch Zweifel, ob das weiterhin so gut ist, das Kind in die Einrichtung zu schicken, einfach nur wegen der baulichen Mängel, die es da gibt.“
Träger verspricht seit längerem Sanierung
Fehlender Klemmschutz an den Türen, abgehangene Decken, veraltete Leitungen, diverse Brandschutzmängel - die Liste ist lang. Eigentlich sollte es im November mit der Sanierung losgehen, doch die Eltern werden immer wieder vertröstet: Die Maßnahmen würden laufen, Genehmigungen und Zuschüsse seien beantragt, heißt es seitens des Trägers.
Zuletzt wurde Ihnen in einem Schreiben, das dem SR vorliegt, versprochen, es hinge nur noch an einer Bewilligung des Bildungsministeriums, dann könne es 2024 losgehen. Man bitte um Verständnis.
"Go" vom Bildungsministerium längst da
Das Bildungsministerium allerdings äußert sich da ganz anders.
"Um Wartezeiten auf Bauträgerseite aufgrund der notwendigen baufachlichen und zuwendungsrechtlichen Bearbeitungszeit zu vermeiden, gibt es für besonders dringliche Maßnahmen die Möglichkeit, ausnahmsweise den vorzeitigen Maßnahmenbeginn zu beantragen. Diese Möglichkeit wurde vom Träger der Kita in Anspruch genommen. Seit dem 01.08.2023 ist die Kita somit in der Lage, die Maßnahmen förderunschädlich umzusetzen beziehungsweise weiterzuverfolgen. Dennoch wurde unseres Wissens bisher leider mit keiner dieser beantragten Maßnahmen begonnen."
Eltern fühlen sich hingehalten
Verständnis hat Franziska inzwischen schon lange nicht mehr. Ständig werde man hingehalten oder vom Träger an eine andere Stelle verwiesen, sagt sie. Keiner fühle sich zuständig. Selbst die kleinen, schnell zu beseitigenden Mängel wie der Klemmschutz an den Türen würden nicht behoben.
Sanierungen sollen zu Beginn 2024 starten
In einer Stellungnahme der Katholischen KiTa gGmbH Saarland heißt es:
"Die Sanierungsmaßnahme wurde durch den Bauträger, die kath. Kirchengemeinde St. Martin, bei allen Zuschussgebern beantragt. Trotz ausstehender Finanzierungszusagen wurden bereits im Herbst 2023 die Fachplaner beauftragt, das heißt, die Sanierungsmaßnahme ist derzeit in der konkreten Umsetzungsplanung. Laut Aussage des Bauträgers rechnen wir mit allen Finanzierungszusagen im ersten Quartal 2024.“
Ein konkreter Termin steht allerdings nicht im Raum. Immerhin, was den dringend benötigten Klemmschutz angeht, wird versprochen: "Für die Anbringung des Klemmschutzes wurde eine Fachfirma beauftragt, die diesen Auftrag voraussichtlich noch in diesem Jahr umsetzen wird. Dass es hier zwischenzeitlich zu einer Verletzung bei einem Kind gekommen ist, bedauern wir sehr."
Versprochener Handwerker war nicht da
Das hörte sich erstmal gut an. Allerdings: Bis zum Beginn der Weihnachtsferien wurden die versprochenen Arbeiten immer noch nicht erledigt. Nun ist die Kita erstmal über die Ferien geschlossen. Das heißt, auch dieses Problem verschiebt sich ins nächste Jahr und das Warten für die Eltern geht weiter.
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Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 21.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.
