Wer Stress mit den Nachbarn hat, fühlt sich zu Hause oft nicht mehr wohl. Umso besser ist es, wenn das Gegenteil der Fall ist. Doch damit das nachbarschaftliche Verhältnis harmonisch ist, müssen alle etwas dafür tun. In Alt-Saarbrücken gibt es ein Viertel rund um die Moltkestraße, in dem Anwohnerinnen und Anwohner zusammen mit dem Stadtteilbüro mehrere Projekte für mehr Gemeinschaft ins Leben gerufen haben. Und diese feiern in diesem Jahr Jubiläum.

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Eines davon ist der Bürgertreff oder auch "das Wohnzimmer", wie die Menschen in der Alt-Saarbrücker Moltkestraße ihren Bürgertreff nennen. In den 90er Jahren waren die Wohnungen dort allesamt städtisch und günstig, doch die Strukturen waren schwierig.

Früher keinen Raum für Jugendliche

Früher hätten die Jugendlichen keinen Raum gehabt, um sich aufzuhalten, erinnern sich Lore Christmann und Gertraud Dauste, die guten Seelen des Bürgertreffs. Es gab viele Arbeitslose und viele Menschen aus dem Ausland. Und es gab die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Treffpunkt, erinnert sich Sozialarbeiter Thomas Hippchen.

Mit dem Bürgertreff hat sich dieser Wunsch erfüllt. Dessen Räumlichkeiten sind in einem kastenartigen kleinen Gebäude untergebracht – zwischen den Mehrfamilienhäusern der Saarbrücker Siedlungsgesellschaft. Ein großer Raum mit Küche und einer langen Tafel bietet den Anwohnerinnen und Anwohnern einen Ort des Zusammenkommens.

Guten Seelen des Bürgertreffs

Immer mittwochs öffnet der Bürgertreff seine Türen und Gertraud Dauster und Lore Christmann sorgen für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher. In 25 Jahren sind viele gemeinsame Erinnerungen entstanden. Zum Beispiel als alle zusammenkamen, um die Spiele einer Fußball-WM zu schauen.

Doch im Lauf der Jahre hat sich das Angebot des Bürgertreffs auch verändert. Vieles wird vom Stadtteilbüro organisiert. So zum Beispiel das Kinderhaus, das seit 20 Jahren besteht. Denn noch immer leben im Viertel viele Menschen mit geringem Einkommen. Das Ziel des Kinderhauses ist es, den Kindern in ihrer Freizeit etwas zu bieten, das nicht viel kostet.

Lernen und Aktionen im Kinderhaus

Im Kinderhaus können sich Kinder, nur ein paar Schritte vom Bürgertreff entfernt, gemeinsam treffen. Siran Derin ist eine der Aufsichtspersonen. An der Wand hängen Plakate, die die Kinder selbst gestaltet haben. Darauf sind verschiedene Gemüsesorten und deren Namen zu lesen. Viele würden das zu Hause nicht lernen, sagt Siran. Damit wolle man den Kindern eine gesunde Ernährung näherbringen.

Für die Sommerferien hat Carolin Cremer, Leiterin des Stadtteilbüros in Alt-Saarbrücken, mit ihrem Team verschiedene Aktionen für die Kinder geplant. Klettern, Ausflüge zum Bauernhof oder ein Musikfestival stehen auf dem Programm. Denn die Kinder und Jugendlichen sollen ihre Armut hier vergessen können.

Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 25.07.2023 auf SR 3 Saarlandwelle