Welche Insekten leben im Saarland?
Wega Kling zählt Insekten und das nicht erst seit gestern. Die 78-Jährige engagiert sich nämlich schon ihr ganzes Leben für Insekten. Sie hat sich dafür eingesetzt, dass auf einer Wiese in Bildstock weniger gemäht wird. Damit haben die Insekten einen sicheren Lebensraum. Und die kleinen Tiere werden mit Auge und Lupe gezählt.
Wie zählt man Insekten und warum tut man das überhaupt? Wega Kling dokumentiert die Anzahl von Insekten. Das tut sie natürlich nicht ohne Grund. Schließlich sterben immer mehr Insekten aus.
Mit Lupe und Klemmbrett
Mit Lupe und Klemmbrett ausgestattet geht es also zur Zählung. Ort dafür ist eine Wiese in Bildstock. Bis vor einiger Zeit wurde sie regelmäßig gemäht, aber Wega Kling hat sich dafür eingesetzt, dass das seltener passiert. Da bleiben die Blumen etwas länger stehen, auch wenn nur noch die Samenstände der lila blühenden Flockenblumen zu sehen sind.
Richtig zählen
Auf einer Strecke von zehn Metern im Umkreis werden die Insekten gezählt. Und das eine ganze Stunde lang. Die Fläche wird immer wieder abgeschritten. Die Insekten, die man da so zählt, werden natürlich nicht alle einzeln gezählt. Man beginne mit einer Art, die man vielleicht einmal gesehen habe, erklärt Kling. Wenn man später Insekten derselben Art sehe, könnte das auch das erste Exemplar gewesen sein. Aus diesem Grund zähle man, wenn es mehrere seien immer die höchste Zahl.
Das heißt also, dass immer die höchste Versammlung von Insekten gezählt wird. Zum Beispiel bei den Grashüpfern. Auch wenn die immer auf der Wiese vorkommen, gehe auch ihre Anzahl zurück, sagt Kling. Deshalb freue sie sich, gleich vier davon gesehen zu haben.
Ergebnisse
Und was da alles zusammenkam: vier gemeine Grashüpfer, eine Sichelschrecke, eine gewöhnlich Strauchschrecke, vier Nachtfalter, einen Siebenpunktmarienkäfer, zwei Heimschwebfliegen, 19 Streifenwanzen, eine Fleischfliege, eine gelbbindige Furchenbiene, eine deutsche Wespe und eine Hummel.
Achtsam sein
Einige Insekten sind nicht gerade langsam. Manchmal kann man die genaue Art im Vorbeifliegen nicht erkennen. Außerdem muss man beim Treten aufpassen, schließlich will man keine Grashüpfer zertreten.
Gerade für Laien kann die Insektenbestimmung etwas schwierig werden. Schließlich hat nicht jeder beim Zählen Wega Kling bei sich. Dafür gibt es aber andere Hilfen. Zum einen kann man natürlich ein Bestimmungsbuch mit sich führen. Aber auch im Internet gibt es Hilfen. Beispielsweise gebe es Apps, die bei der Bestimmung helfen, sagt Kling.
NABU Insektensommer
Die App des NABU heißt übrigens NABU Insektensommer. Da kann man beispielsweise mit Fotos suchen. Und am Morgen sind die Insekten teilweise auch noch nicht so mobil und etwas müde. Man kann also schon näher ran, um Fotos zu machen.
Auf der Website des NABU findet man alle Dokumente, die man für's Zählen braucht - und natürlich auch die Apps, die beim Bestimmen helfen. Und wer mitzählen will, kann die Dokumente entweder ausdrucken, ausfüllen und per Post schicken oder digital ausfüllen.
Weitere Informationen
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 09.08.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.