Die richtige Pflege für die heimische Weinrebe
Die Weinrebe kann so einiges. Sie ist nicht umsonst Heilpflanze des Jahres 2023. Damit man aber ihr volles Potential ausnutzen kann, gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Weinreben gibt es in vielen Sorten. Die einen sind weiß, andere blau, einige sind süßer, andere weniger süß. Und dann kann man noch entscheiden, ob man lieber Trauben mit oder ohne Kern haben möchte. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen die richtige Pflege, um ordentlich zu wachsen.
Richtige Pflege
Die Weinrebe bevorzuge generell Sonne, sagt Sandra Hemmieoltmanns. Sie ist Gärtnermeisterin bei der Baumschule Grau & Söhne in Merzig. Der Boden könne unterschiedlich sein, wichtig sei jedoch, dass es sich um einen warmen Boden handele, der Nährstoffe und Wasser gut halte.
Neben dem Boden ist auch der Schnitt der Weinrebe entscheidend. Äste dürfen mit ihren Blättern nicht zu en gstehen, da sie sonst leicht von Pilzen befallen werden können. Deshalb ist es gut, wenn die Pflanze genug Platz hat, so dass der Wind durch die Blätter wehen kann.
Manchmal verformen sich die Blätter der Weinrebe. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Das sei die Rebenpockenmilbe, sagt Hemmieoltmanns. Die richte keinen starken Schaden an. Man müsse nichts gegen sie tun, könne zu stark befallene Blätter aber abschneiden.
Verwendung
Die Weinrebe sieht aber nicht nur schön als Gartenpflanze aus, sondern hat eine besondere Eigenschaft: Schon seit Jahrhunderten würden die Weinblätter der roten Weinrebe im Sinne der Gesundheit verwendet. Sie seien schon in der Antike als Heilmittel genutzt worden, erklärt Lilian Franz. Diese Tradition gehe Tausende Jahre zurück ins alte Mesopotamien.
Heilpflanze
Die Inhaltsstoffe des roten Weinlaubs sollen eine entzündungshemmende und gefäßverdichtende Wirkung haben. Deshalb werden sie beispielsweise bei Venenleiden verwendet. Man sollte die Anwendung der Pflanzenbestandteile jedoch vorher mit dem Arzt oder Apotheker abklären. Das würde viel zu selten gemacht, sagt Franz. Kaum einer bedenke, dass auch pflanzliche Inhaltsstoffe nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen hätten.
Aber nicht nur die Blätter werden zu medizinischen Zwecken verwendet. Auch die Kerne beinhalten Wirkstoffe, die gesund sind. Die wirkten antioxidativ, sagt Franz. Das bedeute, dass sie gegen freie Radikale helfen. Das sind Stoffwechselprodukte, die unter anderem auch Erkrankungen auslösen können und auch für das Altern von Organismen verantwortlich sind.
Vielseitig genießbar
Außerdem kann man die roten Trauben zusammen mit ihren Kernen zum Kochen verwenden. Für beispielsweise Defrutum würden Weintrauben mit Kernen und rote Weintrauben im Mixer zerkleinert und dann in Wasser gekocht. Dann würde das Ganze solange reduziert bis eine zähflüssige Masse bleibe, sagt Franz. Und Defrutum ist in der Küche vielfältig einsetzbar: Man kann es in den Tee oder in den Fruchtsaft rühren, oder im Salatdressing verwenden.
Wilder Wein als Blickfang
Wer sich jedoch nur an schönen Weinblättern im Herbst erfreuen möchte, sollte nicht auf die veredelten Weinsorten zurückgreifen. Der Wilde Wein färbt sich im Gegensatz zur Weinrebe nämlich bunt und kann so zum Blickfang an der Hauswand werden. Statt Früchten trägt er jedoch nur Blätter.
Ein Beitrag aus der Sendung "Bunte Funkminuten" am 20.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle