Gemeinschaftsschule Völklingen: Aktion "Gesicht zeigen" gegen Rassismus
Zum Internationalen Tag gegen Rassismus haben die Schüler der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel in Völklingen am Donnerstag ein Zeichen gesetzt: Mit einem Schweigemarsch und einer Plakataktion auf dem Rathausplatz.
Die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel in Völklingen haben sich am Donnerstag - zum internationalen Tag gegen Rassismus - klar gegen Rassismus und für Vielfalt stark gemacht. Aber auch abseits des Aktionstages spielen die Themen Antirassismus und Vielfalt dort eine große Rolle.
Rund 700 Schüler und Lehrkräfte
Der Schweigemarsch zum Internationalen Tag gegen Rassismus hat in Völklingen inzwischen Tradition. Seit vielen Jahren versammelt sich zum Aktionstag die gesamte Schulgemeinschaft, um ein öffentliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. In diesem Jahr haben etwa 650 Schüler und rund 50 Lehrkräfte teilgenommen.
Vom Schulgebäude ging es über die Stadionstraße bis hin zum Rathausplatz. Dort angekommen stand eine weitere Aktion an, organisiert von der neunten Jahrgangsstufe. Die Idee: Jeder Schüler klebt sein Portrait auf einen Papp-Buchstaben.
Aus der Vogelperspektive ergibt sich daraus der Schriftzug "Gesicht zeigen". Eine tolle Idee, findet Schulleiterin Valentina Trützschler: „Gerade von Jugendlichen erfordert es viel Mut, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.“
Viele Schüler mit Migrationshintergrund
Vielfalt gehört an der Gemeinschaftsschule Völklingen längst zum Schulalltag dazu. Trützschler schätzt, dass mehr als 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben.
„Wir haben hier 29 verschiedene Sprachen und Kulturen“, erklärt sie. Auch deshalb engagiert sich die Schule regelmäßig gegen Rassismus, trägt seit vielen Jahren den offiziellen Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage.“
Antirassismus auch im Schulalltag Thema
Konkret bedeutet das, dass die Themen Antirassismus und Vielfalt nicht nur am Aktionstag sichtbar werden sollen, sondern stetig auch während des Unterrichts. „Rassismus kommt oft in der Schule zustande, deshalb muss man es insbesondere in der Schule ansprechen“, sagt Schülersprecher Mustafa Taha Duran. Der 16-Jährige hat selbst einen Migrationshintergrund und hat das Amt in diesem Schuljahr übernommen.
„Rassismus ist nur eine Facette der Diskriminierungserfahrungen, die Menschen täglich machen“, ergänzt Lehrerin Yvonne Fell. Diese anzusprechen sieht sie als ihre Aufgabe als Lehrerin an. „Gerade aufgrund der reaktionären Strömungen von rechts ist es wichtiger denn je, Demokratiebildung in der Schule tagtäglich zu thematisieren, bevor es uns irgendwann um die Ohren fliegt.“
Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 21.03.2024 berichtet.