Aus für Geburtshilfe in Merziger SHG-Klinik früher als geplant
Die Geburtshilfe am SHG-Klinikum Merzig schließt nun bereits Ende November. Für den Vorschlag eines Hebammen-geführten Kreißsaal wäre laut Beleghebammen mehr Geld nötig. Gesundheitsminister Jung hält den Vorschlag für unseriös.
Seit Ende Oktober steht fest, dass die Geburtshilfe an der SHG-Klinik in Merzig nicht erhalten bleiben wird. Allerdings kommt das Aus nun früher als erwartet – bereits Ende November und damit einen Monat früher als geplant. Das wurde den Beleghebammen nach einer Betriebsversammlung mitgeteilt.
Auf der Betriebsversammlung sei die frühere Schließung der Geburtshilfe in Merzig noch kein Thema gewesen, sagt Yasmin Chirinpour, Beleghebamme an der SHG-Klinik. Erst im Nachgang sei sie vom beauftragten Sanierer Oliver Adolf von der SHG informiert worden.
Das Klinikum bestätigte die Schließung inzwischen auf SR-Anfrage. Ab dem 1. Dezember werden keine neuen Geburten mehr angenommen. Geplante gynäkologische Eingriffe sollen demnach aber noch bis Ende des Jahres angeboten werden.
Finanzielle Mittel für Hebammen-geführten Kreißsaal nötig
Dieser erfordere unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem SHG-Klinikum und vor allem finanzielle Mittel. Die freiberuflichen Hebammen hatten die Unterstützung durch Hoffeld begrüßt.
Jung hält Hoffelds Vorschlag für unseriös
Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) hat den Vorschlag von Hoffeld "inhaltlich und in der Vorgehensweise unseriös" genannt. Er spiele mit den Hoffnungen der Hebammen und der Bevölkerung. Das Ministerium habe davon aus den Medien erfahren.
Sein Vorgehen könne nur als PR-Aktion in eigener Sache verstanden werden. Die Landesregierung stehe mit den freiberuflichen Hebammen seit Wochen in einem konstruktiven Austausch. Ein Hebammen-geleiteter Kreißsaal sei bereits in mehreren Gesprächen geprüft worden.
Der SHG-Betriebsrat wollte sich zu der früheren Schließung nicht äußern und verwies auf die SHG-Bevollmächtigten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 16.11.2023 berichtet.