Anschlagsdrohungen an Schulen im Département Moselle
Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau mit mehr als 130 Opfern hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Am Montagmorgen sind auch an Schulen im Département Moselle Anschlagsdrohungen eingegangen.
Wie die französische Tageszeitung Republicain Lorraine berichtet, sind in Lothringen am Montagmorgen an mindestens 15 Gymnasien Anschlagsdrohungen eingegangen. Davon sind auch Schulen im grenznahen Departement Moselle betroffen. Auch im Département Bas-Rhin haben 15 Schulen eine Drohung erhalten.
Dem Bericht zufolge gingen die Drohungen in den Schulen als E-Mails ein. Auch das Lycee Charles-Jully in Saint-Avold gehört demnach dazu. Ebenso werden das Lycee Jean de Pange in Saargemünd oder das Lycee Louis-Vincent in Metz genannt. Derzeit werde die Echtheit der Drohschreiben geprüft.
Terrorwarnstufe in Frankreich
Die französische Regierung hat nach dem Anschlag auf ein Konzert nahe Moskau die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Das gab Premierminister Gabriel Attal am Sonntagabend im Onlinedienst X, früher Twitter, bekannt. Neben dem Angriff bei Moskau verwies er zur Begründung auch auf "Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist". Den Anschlag hat die Terrormiliz Islamischer Staat für sich reklamiert.
Die höchste Alarmstufe wird in Frankreich ausgerufen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Anschlag unmittelbar droht. Sie ermöglicht außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen wie verstärkte Patrouillen der Streitkräfte an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen, Flughäfen und religiösen Stätten.
Jost: "Haben das Geschehen im Blick"
Der saarländische Innennminister Reinhold Jost (SPD) sagte im SR-Interview, Frankreich habe aufgrund seiner eigenen Erfahrungen wie dem Anschlag auf die Pariser Konzerthalle Bataclan 2015 eine besondere Sensibilität.
Mit Blick auf erhöhte Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland und im Saarland sagte Jost, man habe bereits in den vergangenen Jahren die Maßnahmen verschärft. „Und das wird natürlich immer in enger Abstimmung mit der Polizei und dem Bundeskriminalamt, aber auch mit anderen Bundesländern und Luxemburg und Frankreich immer nochmal aufeinander abgestimmt.“
Die Menschen könnten sich darauf verlassen, dass man das gesamte Geschehen im Blick habe und dort, wo es notwendig sei, nachsteuere.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Region am 25.03.2024 berichtet.