Eine Autobahnspur für Fahrgemeinschaften

Eine Fahrspur für Fahrgemeinschaften in Frankreich

Reporter: Simin Sadeghi und Lisa Huth / Onlinefassung: Dagmar Scherer und Andree Werner   04.02.2025 | 10:30 Uhr

Eine weiße Raute auf blauem Grund - sie kennzeichnet in Frankreich Fahrspuren, die Fahrgemeinschaften vorbehalten sind. Auch in Paris. Und die französische Hauptstadt hat noch weitere Maßnahmen umgesetzt, um den Autoverkehr in der Stadt einzudämmen.

Es sieht ein bisschen so aus wie das Logo des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV: eine weiße Raute auf blauem Grund. Doch dieses Straßenschild in Frankreich hat es in sich, denn es nicht zu beachten, kann richtig teuer werden.

Fahrspuren für Fahrgemeinschaften

Das Schild bedeutet, dass man die Fahrspur nicht benutzen darf, wenn man allein im Auto sitzt. Die entsprechend gekennzeichneten Fahrspuren sollen nämlich Fahrgemeinschaften vorbehalten sein. Das Ganze gelte auch für Motorräder, sagt Alexander Schnaas, Verkehrs-Experte vom ADAC Deutschland.

Das heißt: Es müssen mindestens zwei Personen im Auto sein. Taxis und öffentliche Verkehrsmittel dürfen die Fahrspur auch nutzen, ebenso wie Fahrzeuge, die eine grüne, französische Umweltplakette haben - also mit der Plakette gekennzeichnete Elektrofahrzeuge. Ziel dieser Fahrspurregelung sei es, im Sinne des Umweltschutzes Fahrgemeinschaften zu fördern, so Schnaas.

Fahrspurregelung vor allem innerorts

In Straßburg, Lyon oder Grenoble gibt es diese Fahrspurregelung bereits. Nach und nach soll sie flächendeckend in ganz Frankreich eingeführt werden - in erster Linie innerorts, so Alexander Schnaas. Es sei natürlich möglich, dass das Ganze auch vereinzelt außerhalb von Ortschaften gelte.

Eine Missachtung kann teuer werden

Wer alleine mit seinem Auto auf einer entsprechend gekennzeichneten Fahrspur fährt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 135 Euro. Das Ganze werde mittels intelligenter Radarsysteme kontrolliert, so der ADAC-Mann. "Die können tatsächlich feststellen, wieviel Personen in dem jeweiligen Fahrzeug sitzen." Puppen als Beifahrer werden also sicherlich nicht lange funktionieren.

Frankreich steht mit dieser Fahrspurregelung für Fahrgemeinschaften nicht alleine da. Auch in den USA beispielsweise gibt es entsprechende Regelungen. In Europa ist es hingegen noch nicht sehr weit verbreitet.

Pariser Maßnahmen gegen den Autoverkehr

Zudem finden sich in Paris immer mehr Spuren speziell für Busse - diese sind mit Bordsteinen von der übrigen Straße abgegrenzt. Diese Busse fahren tagsüber im Fünf- bis Sieben-Minutentakt und fahren zudem recht verlässlich.

Und Parken ist in Paris schon länger richtig teuer. Wer mit seinem SUV in der Innenstadt einen Parkplatz braucht, der zahlt zum Beispiel für sechs Stunden 225 Euro. Auch das eine Maßnahme, die Menschen davon abhalten soll, mit ihrem Auto in die Stadt zu fahren.

Einmal im Monat sind die innen liegenden Straßen von Paris frei für Fuß- und Spaziergänger. Dann sind Autos nur in ganz besonderen Ausnahmefällen erlaubt. Alles kleine Schritte hin zu einer "autofreien" Stadt.

Ein Thema am 04.02.2025 in "SR3 am Vormittag" auf SR 3 Saarlandwelle.

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