Die Heldinnen und Helden hinter den Fasendumzügen
Die Faasend ist in vollem Gange. Viele freuen sich darauf, auf die Umzüge im Saarland zu gehen, Gutzjer zu fangen und die schönen Wagen zu bestaunen. Die OrganistorInnen arbeiten stundenlang und welzen sich durch das Regelwerk, damit andere feiern können. SR 3 Reporter Christoph Borgans hat beim Karnevalsverein Hinne Hott in Naßweiler und bei den Rosselanos in Völklingen-Wehrden hinter die Kulissen geschaut.
Wer schon mal einen Tanzkurs gemacht hat, der weiß: Nur weil etwas locker und leicht aussieht, ist es das noch lange nicht. Das gilt auch für die Fasnacht. Wenn man mit saarländischen Faasebooze spricht, merkt man schnell: Da steckt viel Arbeit dahinter.
Viele Arbeitsschritte notwendig
Damit die Fasend ein voller Erfolg wird, gehört hinter den Kulissen viel dazu: Meistens werden die Umzüge nicht von den Gemeinden organisiert, sondern wie zum Beispiel in Völklingen-Wehrden von den Rosselanos. Die organisieren dort den Nachtumzug. Und bis dieser steht, sind einige Arbeitsstunden und Schritte notwendig.
Es beginne erst mal mit dem Sicherheitskonzept, das sie bei der Kommune einreichten, so der Zugleiter Tobias Heib. Weiter gehe es dann mit dem Wagenbau für ihren Traktor der Minis, sowie für ihren Senatoren-LKW. Darüber hinaus investierten sie viele Pflichtstunden für die Organisation der Fastnachtsmeile, wo am Ende die große Party stattfinde. Insgesamt seien das wohl 900.000 Stunden für den Erfolg des Nachtumzugs in Vöklingen, hat Heib ausgerechnet.
Viel Arbeit an den Wagen
Auch bei den einzelnen Wagen gibt es viel Arbeit. Neben dem TÜV, den das Verkehrsministerium für die Wagen empfohlen hat, gibt es viele Vorschriften. Die Vereine bekommen das Regelwerk bei der Anmeldung zu den Umzügen mitgeschickt. Da drin steht zum Beispiel, dass niemand während der Fahrt auf den Wagen springen könne, die Brüstung hoch genug sein müsse oder auch Lautsprecher auf rutschfesten Matten stehen sollen.
Reporter Christoph Borgans hat in den Regeln auch ein Zitat gefunden, bei dem es gar nicht mehr fastnachtlich zugeht: Wurfmaterial ist unter Vermeidung verletzungsgefährlicher Wurftechnik auszubringen. Die Ernsthaftigkeit, die zu diesen Regeln führt, hat natürlich ihren Grund. Am Ende haftet der Veranstalter, also der Verein.
In den letzten Jahren gibt es eine klare Tendenz, dass man lieber zu viele als zu wenige Regeln aufstellt. Der VSK, Verband der saarländischen Karnevalsvereine, möchte das gerne vereinheitlichen. Nach der Fastnacht soll es diesbezüglich Gespräche mit dem Verkehrsministerium geben.
Anspannung bis zum Ende des Umzugs
Während sich die meisten auf die Umzüge freuen, können die OrganisatorInnen erst durchatmen, wenn der letzte Wagen durch den Umzug gerollt und nichts passiert sei, sagt Dana Brück vom Naßweiler Karnevalsverein "Hinne Hott". Mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die den Umzug als Ordner begleiten oder auch die Prunkwagen fahren, ist so eine Veranstaltung erst möglich.
"Ohne andere Vereine im Ort, ohne Freunde, ohne Leidenschaft an der Fasend wird man das nicht schaffen, denn man braucht die Ehrenamtlichen, man braucht andere Vereine, die uns da unterstützen", so Brück. Mit deren Hilfe gelingt die Veranstaltung erst, so dass die OrganisatorInnen auch selbst ein bisschen feiern können.
Dennoch sind sie jeder Zeit einsatzbereit, falls etwas Unvorhergesehens passiert, wie Ilhan Özpamuk, der Präsident der Braddler aus Völklingen sagt: "Ich selber trinke auch keinen Alkohol während der Veranstaltung. Ich stehe da andauernd unter Strom, das ist normal, ist verständlich, weil man hat ja auch die Verantwortung über die Veranstaltung oder über seine Leute, über die Kinder vor allem, dass die auch heil bei den Eltern ankommen. Das liegt uns sehr am Herzen."
Ein Thema in "Guten Morgen" am 28.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.