Familie mit Pilzvergiftung auf dem Weg der Besserung

Patienten nach Pilzvergiftung im Saarland in stabilem Zustand

mit Informationen von Patrick Wiermer   21.10.2024 | 14:26 Uhr

Im Essener Uniklinikum werden aktuell vier Personen mit einer schweren Pilzvergiftung behandelt – darunter auch zwei Kinder aus dem Saarland. Zwei Kinder und ein Erwachsener haben mittlerweile eine Spenderleber erhalten, bei einem fünfjährigen Jungen könnte sich der Zustand auch ohne Transplantation bessern.

Nach einer schweren Pilzvergiftung haben inzwischen drei Betroffene in Essen eine neue Leben transplantiert bekommen. Es handelt sich nach Angaben der Uniklinik um zwei Kinder und eine erwachsene Person.

Gefährliche Verwechslung: Familie nach Pilzverzehr auf Intensivstation
Audio [SR 3, Patrick Wiermer, 15.10.2024, Länge: 00:50 Min.]
Gefährliche Verwechslung: Familie nach Pilzverzehr auf Intensivstation

Bei dem vierten Patienten, einem fünf Jahre alten Jungen, "sieht es so aus, als regeneriere sich die Leber selbst", teilte die Klinik am Montag mit. Der Zustand aller Patienten sei stabil. "Sie werden weiterhin engmaschig und intensiv betreut." 

Die vier Personen waren in lebensbedrohlichem Zustand in die Klinik gebracht worden, in zwei Fällen war kurz darauf eine Transplantation erfolgt. Zwei der Kinder kommen aus dem Saarland. Bei dem Erwachsenen handelt es sich um den Vater eines der drei Kinder. 

Verwechslung mit einem hochgiftigen Pilz

Vergangene Woche hatte eine Familie im Saarland offenbar einen Speisepilz mit dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechselt. Nach dem Konsum traten die typischen Vergiftungssymptome wie starke Übelkeit und Bauchschmerzen auf.

In der Folge wurde die Familie mit heftigen Bauchschmerzen zunächst in das Winterbergklinikum nach Saarbrücken gebracht. Zuvor hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.

Wegen akuten Leberversagens ist ein Teil der Patienten dann nach Essen an das Lebertransplantationszentrum verlegt worden. Die Universitätsmedizin Essen gehört zu einem der wenigen Lebertransplantationszentren in Deutschland.

Giftige Pilze gegessen: Wie geht es der Familie?
Audio [SR 3, Patrick Wiermer, 16.10.2024, Länge: 04:01 Min.]
Giftige Pilze gegessen: Wie geht es der Familie?

Erste Vergiftung dieser Saison

Trotz intensivmedizinischer Betreuung liegt die Sterberate beim Verzehr des Grünen Knollenblätterpilzes nach Angaben des Winterbergklinikums zwischen 15 und 20 Prozent. Es handelte sich um die ersten Vergiftungen in dieser Pilzsaison, mit denen das Saarbrücker Winterberg zu tun hatte.

Am Homburger Uniklinikum gab es in diesem Jahr bereits einen Fall von schwerer Pilzvergiftung. Ein Patient musste dort auf die Intensivstation. Pro Jahr werden rund zehn Menschen im Saarland mit Pilzvergiftungen in die saarländischen Krankenhäuser gebracht.

Pilze: Welcher ist harmlos, welcher gefährlich?

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 15.10.2024 berichtet.


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