Straßenlampen (Foto: dpa)

Eiweiler - zweite " Dark Sky Community" Deutschlands?

Renate Wanninger   24.04.2020 | 12:26 Uhr

Auch Licht kann die Umwelt verschmutzen. Wenn es in der Nacht durch massive Beleuchtung nicht mehr richtig dunkel wird, kann sich das negativ auf den Biorhythmus von Tieren, Pflanzen und auch uns Menschen auswirken. Im St. Wendeler Land will man nun aktiv gegen die Lichtverschmutzung vorgehen und hat dafür eigens ein Projekt mit dem Namen „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ gegründet.

Der Landkreis St. Wendel, die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler, energis, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Tourist-Information St Wendeler Land haben sich zusammen getan, um etwas gegen die Lichtverschmutzung zu tun.

Was ursprünglich mal ein Segen für uns war – nämlich auch am Abend und in der Nacht Licht zu haben – wird durch die Masse an Licht immer mehr zum Problem. Der Tag-Nacht-Rhythmus wird gestört. Das mache Menschen wie auch Tieren zu schaffen, sagt der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veith.

Herzstück: die Straßenbeleuchtung

Veith hat in seiner Gemeinde Nohfelden deshalb damit angefangen, bei der Straßenbeleuchtung das umweltfreundlicherere LED-Warmlicht einzusetzen, das ganz nebenbei auch weniger Insekten anzieht. Zudem werde darauf geachtet, dass das Licht nicht zur Seite oder nach oben abstrahle, sondern dorthin gehe, wo es auch gebraucht werde: am Boden, so Bürgermeister Veith.

Beleuchtung, die nur bei Bedarf heller wird

Mit Hilfe einer intelligenten Steuerung soll die Straßenbeleuchtung nun auch dimmbar gemacht werden. Wenn ein Fußgänger oder ein Fahrzeug vorbei komme "wird die Dimmung dann automatisch aufgehoben", beschreibt Veith das Prinzip. Jede einzelne Lampe soll dabei extra geschaltet werden. Das heißt, wenn das Prinzip aus irgendeinem Grund bei einer Lampe nicht optimal verlaufen sollte, kann man gezielt nachbessern.

Nebeneffekt Energieeinsparung

Die Kosten – immerhin 145.000 Euro - werden zu einem großen Teil von energis übernommen. Außerdem sollen Fördergelder vom Land und der EU beantragt werden, so dass die Gemeinde letztendlich nur die Hälfte der Kosten stemmen müsste. Außerdem rechnet man mit einer Einsparung der Energiekosten von mindestens 30 Prozent . Somit würde nicht nur der Lichtverschmutzung entgegengewirkt, sondern auch noch Energie und damit Geld gespart.

Nachthimmel (Foto: dpa/Daniel Reinhardt)

Zertifikat " Dark Sky Community"

Werben kann man mit der Initiative sicherlich. Nach der Stadt Fulda wäre Eiweiler die zweite Kommune in Deutschland, die als so genanntes Lichtschutzgebiet "Dark Sky Community" ausgewiesen würde. Mit dem Zertifikat werden Kommunen ausgezeichnet, die sich außergewöhnlich stark für den Schutz des Nachthimmels einsetzen. Für das Dorf Eiweiler, das am Fuße der Sternwarte Petersberg liegt, sicherlich ein Plus - auch unter touristischen Aspekten - Stichwort "Sternenhimel".

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 24.04.2020 auf SR 3 Saarlandwelle

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