Sieben Französinnen und Franzosen ausgezeichnet

Sieben Französinnen und Franzosen ausgezeichnet

Reporterin: Lisa Huth/Onlinefassung: Dagmar Scherer   24.11.2023 | 12:45 Uhr

Gleich sieben Französinnen und Franzosen sind am 20. November mit dem saarländischen Verdienstorden ausgezeichnet worden. Sie alle stehen für die grenzüberschreitenden Beziehungen.

60 Jahre Elysée-Vertrag: Die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland wurde in diesem Jahr schon groß gefeiert. Für das Saarland hat die deutsch-französische Freundschaft durch die gemeinsame Geschichte und die Grenzlage einen ganz besonderen Stellenwert.

Als Zeichen der Wertschätzung und der Dankbarkeit wurden von Landeschefin Anke Rehlinger in diesem Jahr deshalb gleich sieben Französinnen und Franzosen ausgezeichnet, die sich um gute grenzüberschreitende Beziehungen besonders verdient gemacht haben.

Die Preisträgerinnen und Preisträger


  • Sylvie Hamard, langjährige Leiterin des Theaterfestivals Perspectives
  • Laurent Touvet, Präfekt des Departements Moselle
  • François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque der France
  • Sebastien Girard, Generalkonsul
  • Fabienne Pierrard, Vorsitzende des „Club des affaires Sarre-Lorraine
  • Janine Loock, Union des français de Saar,
  • Gilbert Schuh, Bürgermeister Morsbach, Vizepräsident des Eurodistrikts SaarMoselle

Bis auf François Villeroy de Galhau, der vor ein paar Jahren gesagt hatte, er sei 100 Prozent Saarländer, 100 Prozent Franzose und 100 Prozent Europäer, waren alle bei der Verleihung des saarländischen Verdienstordens persönlich zugegen. Der Gouverneur der Banque de France hatte terminliche Verpflichtungen.

"Das Saarland liegt mir am Herzen"

Sylvie Hamard (Foto: Lisa Huth)
Sylvie Hamard

"Ich hab nicht damit gerechnet, dass ich so geehrt werde", sagt Sylvie Hamard, die langjährige Leiterin des deutsch-französischen Theaterfestivals Perspectives, die inzwischen die Kulturprogrammverantwortliche im Schloss Versailles ist. Diese Ehrung des Saarlandes berühre sie sehr. Sie habe in Saarbrücken studiert, 17 Jahre lang das Festival geleitet "und das Saarland liegt mir am Herzen."

Auch Fabienne Pierrard, die Vorsitzende des „Club des affaires Sarre-Lorraine, hat einen ganz persönlichen Bezug zum Saarland. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Franzose. Sie Französin, aber mit deutschen Märchen groß geworden und hatte somit einen besonderen Zugang zur deutschen Kultur.

Wie Zwillinge

Für Laurent Touvet, den Präfekt des Departements Moselle, sind sein Departement und Saarland "wie Zwillinge". Beides Industrieregionen und eine Zusammenarbeit sei wichtig - vor allem in den Bereichen Umwelt und Sicherheit.

Ein Vorbild für Konfliktregionen?

Und Ministerpräsidentin Anke Rehlinger schlug in ihrer Rede noch einen größeren Bogen. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, wo Russland die international vereinbarten Grenzen nicht akzeptiere, sei unsere Region "ein außerordentlich gelungenes Gegenbeispiel. Die Grenzen, die hier gefunden und gezogen worden sind, die werden akzeptiert." Und nicht nur das. Die Freundschaften, die hier entstanden seien, könnten ein Vorbild für Konflikte wie in der Ukraine sein.

Dass der Weg dahin nicht mal so hoppla hopp geht und die Perspektiven nicht an der Grenze enden sollten, versteht sich von selbst. Aber dafür brauche es Übersetzer, sagte Generalkonsul Sébastien Girard. Nicht nur sprachlich, sondern auch für das Verstehen der anderen Mentalität. Er ist zuständig für die 7000 Franzosen, die im Saarland leben.

Zeit, Engagment und der Glaube daran

Es war auch Generalkonsul Girard, der stellvertretend für alle Geehrten die Dankesrede hielt. Am 22. Januar habe die Ministerpräsidentin gesagt: Wer das Saarland liebt, liebt Frankreich. Das habe für die anwesenden Franzosen wie eine Liebeserklärung geklungen, sagt er.

Und Gilbert Schuh, Bürgermeister von Morsbach und Vizepräsident des Eurodistrikts SaarMoselle hat einen Rat für alle, die sich ebenfalls auf den Weg über die Grenze machen wollen: “Viel Zeit, viel Engagement. Und man muss daran glauben."

Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 25.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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