Mehrjährige Haftstrafe für Supermarkt-Diebesbande
Wegen einer Reihe von Portemonnaie-Diebstählen in Supermärkten im gesamten Saarland sind am Donnerstag zwei Frauen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Eine dritte Angeklagte erhielt eine Bewährungsstrafe. Das Trio soll meist ältere Frauen bestohlen haben.
Das Landgericht Saarbrücken hat am Donnerstag drei Frauen im Alter von 25, 28 und 34 Jahren wegen gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahls sowie Betrugs verurteilt. Die beiden Hauptangeklagten bekamen drei Jahre und sechs Monate bzw. drei Jahre und zwei Monate Haft. Die dritte Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon.
Geld an Automaten abgehoben
Den drei Bulgarinnen waren mehr als 30 Taten zur Last gelegt worden, begangen zwischen August 2022 und April 2023. Bei regelrechten Raubzügen durch Supermärkte im ganzen Saarland waren die drei arbeitsteilig vorgegangen. Dort passten sie meist ältere, teils hochbetagte Frauen ab.
Eine der Angeklagten schirmte das jeweilige Opfer ab, eine zweite entwendete Geldbeutel aus dessen Handtasche. Dabei erbeuteten sie meist nur geringe Mengen Bargeld. Da sich daneben aber oftmals nicht nur EC- und Kreditkarten, sondern zugleich auch noch die dazugehörigen PIN-Nummern in den Geldbörsen befanden, konnten die Täterinnen anschließend vierstellige Bargeldbeträge an Geldautomaten abheben.
Geständnisse ersparen Opfern Aussagen
Insgesamt erbeutete das Trio so mehrere Zehntausend Euro. Aufgrund von Videoaufnahmen beim Geldabheben konnten die drei Frauen schließlich überführt werden und sitzen seit Oktober in Untersuchungshaft.
Das schnelle Urteil gegen die drei war aufgrund eines Deals möglich. Die Angeklagten legten Geständnisse ab und ersparten so den hochbetagten Opfern einen belastenden Auftritt im Zeugenstand. Im Gegenzug verhängte das Gericht relativ milde Strafen – auf bandenmäßigen Diebstahl stehen bis zu zehn Jahre Haft.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 04.04.2024 berichtet.