Gartenplanung im Januar

Der Garten im Januar

Interview: Carmen Bachmann/ Onlinefassung: Gina Schwan   10.01.2025 | 10:00 Uhr

Der Garten im Januar mag noch still und karg wirken, aber schon jetzt lohnt es sich, Pläne für das kommende Gartenjahr zu schmieden. SR 3-Gartenexperte Harry Lavall gibt ein paar Tipps, was man schon jetzt machen kann, um tolle Früchte im Sommer zu haben.

Blickt man am Morgen aus dem Fenster, ist es derzeit mitunter ziemlich weiß. Ob Raureif oder Schnee, Gedanken an die Gartenplanung kommen da noch nicht in jedem von uns auf. Dabei ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um in die Planung für das kommende Gartenjahr zu gehen. SR 3-Gartenexperte Harry Lavall gibt ein paar Tipps, auf was man aktuell achten soll und was man schon jetzt machen kann, um tolle Früchte im Sommer zu haben.

Die "Immergrünen" kontrollieren

Immergrüne Pflanzen verdunsten zu jeder Jahreszeit Wasser. Besonders achtsam sollte man mit denen sein, die in Kübel gepflanzt wurden. Wenn die Kübel der Immergrünen nämlich gefrierten und das Wasser verdunste, könne es zu Trockenschäden kommen, so Garten-Experte Lavall. Daher müsse man immer kontrollieren, ob die Pflanzen in den Kübeln genug Wasser haben. Theoretisch müsse man sogar die Immergrünen kontrollieren, die in der Erde gepflanzt sind. Allerdings habe es gut geregnet, weswegen die Pflanzen genug Wasser haben sollte, so Lavall.

Das neue Gartenjahr planen

Zum Beginn des neuen Jahres könnte man auch schon das Gartenjahr planen. SR 3-Gartenexperte erzählt schmunzelnd, dass die Natur da auch gern mal selbst korrigiere. Gerade bei Pflanzen, die man schon mit dem Gefühl gesetzt hat, dass es nicht der ideale Zeit- oder Landpunkt sei. Das sei ihm mit einer Christrose passiert, die am falschen Platz saß. Ein neues Saatgut pflanze er dort nicht mehr hin, sondern eine Staude oder eine Zwiebel.

Saatgutbörse für Hobbygärtner mit altem Saatgut (Foto: IMAGO / Jan Zawadil)

Keimprobe beim Saatgut

Oft hat man Saatgut oder Reste davon noch jahrelang im Regal stehen. Eine Keimprobe soll helfen, zu entscheiden, ob man es noch nutzen kann. Aber wie sinnvoll ist das? SR 3-Gartenexperte Lavall hat eine klare Meinung: "Wenn man das Saatgut noch benutzen möchte, wenn es irgendwie eine besondere Sorte wäre oder so, dann lohnt sich das schon."

Er selbst habe vor Kurzem erst Zuckerhut bei sich gefunden. Die Samen des Saatguts seien rot gefärbt gewesen. Die würde er gern aussähen. Daher mache er eine Keimprobe. Auf feuchtem Papier werde er ein paar Samen aussähen und beobachten, was keime. "Wenn es zehn Samen sind und fünf davon keimen, dann kann man davon ausgehen, das lohnt sich noch. Wenn es aber nur zwei, drei sind, die keimen, dann lässt man es besser."

Paprika früh vorziehen

Pflanzen-Anzucht (Foto: Pixabay.com)

Noch ist es zu früh, um Paprika vorzuziehen. Aber im Februar könne man sich schon darum kümmern, da sie länger brauchen als beispielsweise Tomaten, so Lavall. In den letzten Jahren habe es immer schöne, trockene Frühjahre gegeben. Deshalb sei es von Vorteil, wenn die Paprika dann schon eine gewisse Größe habe. Dann habe man im Sommer tolle Früchte.

Beschnitt derzeit nur im Obstbereich sinnvoll

Im Obstbereich könnte man im Januar schon mit dem Schneiden beginnen. Bei den Gehölzen, die im Sommer blühen, sei es noch zu früh. Auch bei denen, die jetzt im Frühjahr blühen, rät er vom Schnitt ab. Die schneide man erst nach der Blütephase, so der Garten-Experte. Uralte Triebe könne man aber natürlich herausnehmen.

Worauf muss man bei den Beeren achten?

Bei den Beeren ist es von Art zu Art unterschiedlich. Schwarze Johannisbeeren seien am einfachsten: "Die blühen und fruchten an dem Holz am besten, was letztes Jahr gewachsen ist", so Lavall. Bei den roten hingegen könne das Holz zwei oder drei Jahre alt sein, bis es herausgenommen werden sollte. Himbeerruten, die in diesem Jahr fruchten, seien im letzten Jahr gewachsen. Daher könne das Alte hier problemlos raus.

Garten nach dem ersten Frost (Foto: pixabay)

Kurse zum Gehölzschnitt

Es gibt verschiedene Kurse zum Gehölzschnitt. Auch er besuche einen Kurs, der gehe bis in den frühen Herbst mit circa 14 Terminen. Vereine bieten aber auch drei- bis vierstündige Kurse zum Schnitt an. Die fänden dann Samstagvormittag oder -nachmittag statt, so der Garten-Experte.

Tipp für Schnittlauch

Durch die kalten Temperaturen habe der Schnittlauch im Garten Frost abbekommen, was dem Auftrieb helfe. Daher könne man vom Schnittlauch einen Teil mit einer Form ausstechen und in einen Topf pflanzen. Wenn man diesen auf die Fensterbank stelle, treibe der Schnittlauch wieder aus. So könne man in der Küche frischen Schnittlauch nutzen, erklärt Lavall. Die abgeernteten Ballen könne man dann wieder rausbringen und einpflanzen.

Ein Thema in "Am Vormittag" am 10.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.

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