Mahnwache vor Saarbrücker Synagoge setzt Zeichen gegen Antisemitismus
Für die Mitglieder der Synagogengemeinde im Saarland war der Angriff des Irans mit mehr als 300 Geschossen auf Israel ein Schock. Deshalb haben die Synagogengemeinde, die Deutsch-Israelische Gesellschaft und das Junge Forum Saar am Dienstag zu einer Kundgebung und Mahnwache in Saarbrücken aufgerufen.
Rund 120 Menschen haben sich am Dienstag vor der Synagoge in Saarbrücken an einer Mahnwache gegen Antisemitismus beteiligt. Diese Zahl nannte die Polizei dem SR. Organisiert wurde die Mahnwache von der Synagogengemeinde Saar, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Saar und dem Jungen Forum Saar.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten ein Zeichen setzen gegen den Großangriff des Irans auf Israel und ihre Solidarität zeigen. Nicht alleine dazustehen, Unterstützung im Saarland zu bekommen, das ist für die Synagogengemeinde, für die hier lebenden Jüdinnen und Juden sehr wichtig. Denn zum ersten Mal in der Geschichte wurde Israel direkt vom Iran angegriffen. Auch wenn fast alle Raketen und Drohnen zerstört wurden – die Angst vor der Zukunft ist da.
"Es ist für uns ein Zeichen, dass wir sehen, die Menschen sind mit uns, sie fühlen mit uns. Das ist einfach eminent wichtig, dass wir zusammenstehen, auch als Gesellschaft", sagt Ricarda Kunger, Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar.
Ministerpräsidentin Rehlinger: Grenze überschritten worden
Nicht nur Bürgerinnen und Bürger aus dem Saarland haben an der Kundgebung teilgenommen. Auch für die Landesregierung war es wichtig, hier Stellung zu beziehen. Es sei verständlich, ein Zeichen zu setzen "gegen einen Aggressor, der nicht nur irgendeine Tat begangen hat, sondern auch das klare Ziel hat, diesen Staat auszulöschen", sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD).
"Und neben der Frage "Was tut Israel?" muss man natürlich noch einmal prüfen: Was steht uns an Möglichkeiten auf diplomatischer Ebene oder aber eben auch im Zusammenhang mit Wirtschaftssanktionen zur Verfügung?" Es müsste deutlich werden, dass Iran eine Grenze überschritten habe", so Rehlinger weiter.
Trotz alledem hofft die Synagogengemeinde, dass sie ab Montag das Pessachfest friedlich begehen kann. Es gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums und erinnert an den Auszug aus Ägypten.
Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 16.04.2024 berichtet.