Warum in Saarbrücken so viele Restaurants schließen
Nach dem "Herzenslust" im Nauwieser Viertel wird nun auch das "Jouliard" auf dem Rotenbühl in wenigen Monaten schließen - trotz aller Lobeshymnen, die über die beiden Restaurants verbreitet wurden. Das ist kein Einzelfall: Immer wieder schließen in Saarbrücken Restaurants im gehobenen Segment. Was dahinter steckt, weiß SR-Reporterin Barbara Grech.
Spätestens seit der Corona-Pandemie weist der saarländische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) darauf hin, dass es zu einem großen Gastro-Sterben kommen wird. Als Gründe dafür werden unter anderem Verdienstausfälle während der Corona-Zeit, die Mehrwertsteuer, Inflation, gestiegene Kosten im Einkauf und das fehlende Personal genannt.
Hohe Preise in der Gastronomie
Dazu kommt, dass es heutzutage schwieriger geworden ist einen Gastronomiebetrieb rentabel zu betreiben. Gerade im Saarland sind die Preise, die in der Gastronomie verlangt werden immens hoch im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland. Das könnte an der Nähe zu Frankreich liegen, wo höhere Preise in Restaurants schon länger ein Phänomen sind.
Ausgebuchte Luxus-Restaurants
Besser läuft es für die Luxus-Gastronomie. Das neue Ein-Stern-Restaurant "Midi" in Rohrbach beispielsweise soll bis Anfang nächsten Jahres ausgebucht sein. Diese Restaurants werden aber auch von Menschen besucht, die die Inflation der letzten Jahre gut wegstecken können. Im Preis-Segment darunter wird es dann schon enger.
Überangebot an hippen Restaurants
Warum gerade hippe Restaurants im Saarland schließen, die sich vornehmlich an ein jüngeres Publikum richten, könnte an einem gewissen Überangebot in den vergangenen Jahren liegen. Aber auch hier stößt man auf hochpreisige Gerichte, die sich immer weniger Menschen leisten können.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 13.06.2024 auf SR 2 KulturRadio.