200 Gastro-Betrieben droht Schließung

Dehoga befürchtet Schließung zahlreicher Gastro-Betriebe im Saarland

Reporterin: Eva Lippold/Onlinefassung: Corinna Kern   01.12.2023 | 10:12 Uhr

Die saarländischen Gastronomen blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Nach enormen Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel soll im Januar die Mehrwertsteuer wieder von sieben Prozent wieder auf den ursprünglichen Satz von 19 Prozent angehoben werden.

Nach zwei Jahren Corona stolpern die Gastro-Betriebe von einer Krise in die nächste. Die Energiekrise und die Inflation mit ihren steigenden Kosten stellen die Gastronomie vor große Probleme. Gastronom Florian Baßler führt das Restaurant "Ilse" in Saarbrücken: "Es wird nicht langweilig. Wenn man einkaufen geht, sieht man auch: Es wird alles teurer."

Mehrwertsteuersatz steigt wieder

Mit der im Januar wieder steigenden Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent kommt die nächste Hürde auf die Gastronomie zu. Der saarländische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga warnt daher vor drastischen Folgen.

Bis zu 200 Betriebe seien dadurch akut von der Schließung bedroht, sagt der saarländische Dehoga-Vorsitzende Frank Hohrath. Das sind zehn Prozent der insgesamt knapp 2300 Betriebe im Saarland – und das, nachdem während der Corona-Pandemie bereits 800 Betriebe hätten schließen müssen.

Weniger Restaurantbesuche?

Bisher hätten viele Gastronomen die enormen Preissteigerungen der letzten Jahre nur zögerlich oder kaum an die Gäste weitergegeben – aus Angst, diese zu verprellen. Nun aber seien viele gezwungen, die zwölf Prozent mehr weiterzugeben.

Kleine Betriebe besonders bedroht

Das könnte viele Gäste abschrecken, so Befürchtung. Einer aktuellen Insa-Umfrage zufolge gaben 65 Prozent der Befragten an, sie würden bei Preissteigerungen seltener essen gehen.

Besonders kleine Betriebe, die auf Qualität und faire Bezahlung der Mitarbeiter setzten, seien jetzt von Schließungen bedroht, so der Dehoga-Vorsitzende.


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