"Die Opernfestspiele müssen sich von meiner Person abkoppeln"

Opernfestspiele-Chef Arnold fordert künftig mehr Hilfe bei Organisation

Das Interview führte Roland Kunz, Onlinefassung: Saskia Bommer   28.08.2024 | 17:36 Uhr

Rund 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben die Opernfestspiele auf die Halde in Ensdorf gelockt. Festival-Chef Arnold hat angekündigt, sich als Hauptverantwortlicher des Projekts zurückzuziehen. Die Organisation müsse auf mehrere Schultern verteilt werden.

Der Abbau der Opernfestspiele am Saarpolygon auf der Ensdorfer Bergehalde ist derzeit voll im Gange. Was bleibt sind grandiose Bilder und ein begeistertes Publikum. Auch Joachim Arnold, Leiter und Initiator der Festspiele, ist dankbar und glücklich - obwohl viele Monate harter Arbeit für die Umsetzung nötig waren.

Arnold: Mehr Hilfe bei Opernfestspiele-Planung notwendig

Trotz der Unterstützung durch ein 200-köpfiges Team haben vor allem die Administration und die Projektverantwortung auf den Schultern des Festivalleiters gelastet: "Das funktioniert langfristig so nicht. Die Opernfestspiele müssen sich von meiner Person abkoppeln", sagte Arnold.

Die Zauberflöte wird im Rahmen der Opernfestspiele am Saarpolygon aufgeführt (Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze)
Die Zauberflöte wird im Rahmen der Opernfestspiele am Saarpolygon aufgeführt

Forderungen nach Erhalt des Projekts

Operativ möchte Joachim Arnold dem Festival aber erhalten bleiben. Man müsse das Ganze nur auf "breitere Schultern" bauen. Vor allem freut er sich über die Forderungen von allen Seiten, dass die Opernfestspiele am Saarpolygon auch in Zukunft fester Bestandteil des saarländischen Kulturbetriebes bleiben sollen.

Realisierbar durch Leuchtturmförderung

Wesentlich für die Realisierung des Projektes war in diesem Jahr die Leuchtturmfinanzierung des saarländischen Wirtschaftsministeriums: "Die Landesregierung hat uns mit einer wahnsinnig großzügigen Anschubfinanzierung ausgestattet", sagte sagte der Opernfestspiele-Leiter Arnold.

Das seien 400.000 Euro gewesen, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 28. August auf SR 2 KulturRadio.


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