ici et là vom 29. April 2025
Die Themen: das Atommüllendlager in Bure, Integration in Luxemburg, Alfons und sein Demokratie-Programm "Jetzt noch deutscherer", 75 Jahre Robert Schumans Europa-Rede sowie Notre Dame und die Gefühle der Deutschen und Franzosen füreinander.
Sendung: Dienstag 29.04.2025 19.15 bis 20.00 Uhr
Nach 30 Jahren gegen geplantes Atommüllendlager
Charismatische Figur des Widerstands überlässt Andra das Land
industrielles geologisches Lagerzentrum, Cigeo, in dem langlebige hoch- und mittelaktive Nuklearabfälle gelagert werden sollen. Also die Abfälle mit der höchsten Radioaktivität.
In Frankreich hat die nationale Agentur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (Andra) die ländliche Gemeinde Bure, zwischen den Departements Meuse und Haute-Marne, als Standort ausgewählt. Dafür braucht die Andra Land, das vor allem den dortigen Bauern gehört. Einer davon ist Jean-Pierre Simon. Über Jahrzehnte war er die charismatische Figur des Widerstands gegen das Atommüllendlager.
Es geht nicht um Integration, sondern ums Zusammenleben
In Luxemburg leben Menschen aus 169 Ländern
Luxemburg-Stadt ist DIE Multikulti-Stadt der Europäischen Union. 130.000 Menschen aus 169 Nationen leben dort, weniger als ein Drittel haben die luxemburgische Staatsbürgerschaft. Wie kommt Luxemburgs Hauptstadt mit einem so hohen Ausländer-Anteil zurecht?
„Jetzt noch deutscherer“
Das Demokratieprogramm des Humoristen Alfons alias Emmanuel Peterfalvi
Wer in Deutschland „Alfons“ sagt – oder besser: Alphonse – der meint auch immer gleich: Puschelmikrofon. Und: orange-farbene Trainingsjacke. Im Saarland wird „Alphonse“ auch mit dem Gesellschaftsabend verbunden bzw. der Fernsehsendung „Alfons und Gäste“.
Bestens bekannt ist das spitzbübische Lächeln von Emmanuel Peterfalvi. So heißt er richtig. Vor der Sendung ist er zu ici et là ins Studio gekommen. Er hat nämlich ein Programm, mit dem er auf Tournee – und am 12. Mai in Saarbrücken im Staatstheater ist: „Jetzt noch deutscherer“.
Weltgeschichte in der Großregion
75 Jahre nach der Schuman-Rede zu Europa
In dieser Großregion wurde durch alle Jahrhunderte hindurch Weltgeschichte geschrieben. Drei Beispiele: Wo wurde die erste Zeitung der Welt gedruckt? In Straßburg. Die Statue der Liberty in New York kennt die ganze Welt. Wo kommt sie her? Aus Colmar. Und wo wurde die Rede geschrieben, die zur Gründungsrede von Europa werden sollte?
In Scy-Chazelles. Das liegt oberhalb von Metz und war der Wahlwohnsitz von Robert Schuman, der eine luxemburgische Mama hatte, und später Außenminister und Ministerpräsident von Frankreich war. Der Tag seiner Europarede jährt sich am 9. Mai zum 75 Mal. Und darum konnte ici et là vor der Sendung mit Richard Stock reden, dem Generaldirektor des Centre Européen Robert Schumann in Scy Chazelles.
Die Restaurierung von Notre Dame
… und die Geühle zwischen Deutschen und Franzosen
Seitdem TGV und ICE von Frankfurt nach Paris brausen, gehört die französische Hauptstadt ja fast zur Großregion. Die Menschen hier haben wie fast die ganze Welt voller Entsetzen den Brand der Notre Dame mitverfolgt - vor ziemlich genau sechs Jahren. In Rekordzeit wurde sie wieder restauriert, seit vergangenen Dezember stehen die Menschen Schlange, um die neue Notre Dame zu besichtigen.
Am 7. Mai wird sie zum Thema in Berlin: Die „Académie de Berlin“ lädt gemeinsam mit der Zeit Stiftung Bucerius, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Deutsch-Französischen Hochschule, DFH, in die französische Botschaft ein.
Das Thema: „Die brennende Kathedrale und ihre Restaurierung - ein Blick auf die emotionalen und kulturellen Bindungen zwischen Deutschland und Frankreich“. Zu Gast bei ici et là im Studio ist Patricia-Oster-Stierle, Seniorprofessorin an der Saar-Uni, zweite Vorsitzende der Académie de Berlin und frühere Präsidentin der DFH.
Das Bild ganz oben zeigt Jean-Pierre Simon (Bildquelle: SR / Lisa Huth)
"ici et là"
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Wie ticken unsere Nachbarn in Frankreich oder Luxemburg? Das fragen unsere Korrespondenten, das versuchen wir in Beiträgen, Interviews, Hintergründen oder Reportagen zu ergründen. Dabei spielt das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur ebenso eine Rolle wie alles, was das "normale Leben" ausmacht.
Die Sendung wird am Tag nach ihrer Ausstrahlung auch für ein Jahr in der SR-Mediathek zum Nachhören bereitgestellt.
Redaktion: Lisa Huth
Musikauswahl: Gerd Heger
Kontakt: lhuth@sr.de