Fußball auf Euro-Scheinen und Schiedsrichterpfeife (Foto: IMAGO / McPHOTO)

Mögliche Spielmanipulation im Saar-Fußball - Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln

  06.09.2024 | 14:49 Uhr

Ein bislang unbekanntes Fußballspiel aus dem Saarland steht derzeit im Fokus von Staatsanwaltschaft und Polizei. Der Verdacht: Es wurde manipuliert. Nach Medienberichten laufen bei weiteren Partien bundesweit Ermittlungen wegen mutmaßlichen Betrugs.

Ist bei einem Fußballspiel im Saarland alles mit rechten Dingen zugelaufen? Diese Frage stellen sich derzeit die Polizei und Staatsanwaltschaft Saarbrücken.

Es gibt nach Polizeiangaben bei einer Partie, die im Saarland stattgefunden hat, den Verdacht, dass sie manipuliert worden ist. Die Polizei hat im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Angaben machte die Behörde dazu nicht.

Wurden weitere Spiele in Deutschland manipuliert?

Laut einem Bericht der Hamburger Morgenpost stehen bundesweit 17 Fußballspiele unter Manipulationsverdacht. Seit November 2022 könnten Partien aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und mehreren Oberligen beeinflusst worden sein. Hintergrund ist möglicher Wettbetrug.

Welche Spiele genau unter Verdacht stehen, soll aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht öffentlich werden. In den betroffenen Begegnungen soll es teilweise um auffällige Fehlentscheidungen der Schiedsrichter oder schwere Patzer von Torhütern und Abwehrspielern gehen.

Bei den 17 Spielen sollen Informationen über die zu erwartenden Spielergebnisse im Darknet verkaufen worden sein. So konnten womöglich hohe Wettgewinne erzielt werden. Entsprechende Chatverläufe sollen die kriminellen Deals belegen.

DFB mit Behörden im Austausch

Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) liegen zu möglichen Spielmanipulationen in Deutschland bislang keine belastbaren Erkenntnisse vor. "Wir stehen allerdings bereits in Kontakt mit den zuständigen Behörden und unserem Monitoring-Partner Genius Sports", so der Verband.

Der DFB könne sich im Hinblick auf die angelaufenen Ermittlungen nicht weiter dazu äußern.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.09.2024 berichtet.


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