Neues Bettelverbot in Luxemburg stößt auf Kritik
Die Anzahl an organisierten und aggressiven Bettlern steigt in Luxemburg Stadt seit Jahren. Das Land hat nun seit dem 15. Dezember ein neues Bettelverbot verhängt. Die Verordnung ist umstritten. Das Haus des Polizeiministers wurde beschmiert.
In Luxemburg Stadt sind nach Angaben der Verwaltung seit Jahren immer mehr Bettlerinnen und Bettler unterwegs. Das betreffe vor allem die organisierte und aggressive Bettelei.
Um die Menschen davor zu schützen, ist seit dem 15. Dezember eine neue Polizeiverordnung in Kraft. Demnach darf zu gewissen Uhrzeiten und an bestimmten Orten nicht gebettelt werden. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss dem Gesetz zufolge mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe rechnen.
Flyer sollen auf Bettelverbot aufmerksam machen
Damit alle von der neuen Verordnung zum Bettelverbot mitbekommen, verteilen Polizei und Streetworker seit Anfang Dezember Flyer auf deutscher, französischer und englischer Sprache. Darüber berichtete die luxemburgische Tageszeitung Luxemburger Wort.
Darin würden die Menschen über das Bettelverbot und seine Folgen aufgeklärt werden.
Neues Bettelverbot stößt auf Kritik
Eigentlich hätte laut Luxemburger Wort dieses Bettelverbot gar nicht kommen sollen. Die ehemalige luxemburgische Innen- und Polizeiministerin Taina Boffering habe den entsprechenden Antrag vorzeitig gestoppt. Ihr Nachfolger Léon Gloden winkte diesen Beschluss aber durch, und das passt einigen offenbar gar nicht.
Unbekannte hätten am Freitag Glodens Haus mit Graffiti beschmiert. Die luxemburgische Zeitung Tageblatt Lëtzebuerg schreibt, dass auch die Autoreifen seines Sohnes zerstochen wurden. Gloden hat indes auf Facebook zu einem sachlichen Austausch aufgerufen.