Geplantes Endlager in Bure ist verfassungsgemäß

Geplantes Endlager in Bure ist verfassungsgemäß

mit Informationen von Lisa Huth   27.10.2023 | 14:35 Uhr

Das geplante Atommüllendlager im lothringischen Bure ist verfassungsgemäß. Zu diesem Urteil kommt der Verfassungsrat in Frankreich. Greenpeace hatte eine Beschwerde eingereicht. Das Lager ist derzeit in der Genehmigungsphase.

Frankreich plant schon seit längerem ein Endlager für hochradioaktiven Müll im lothringischen Bure, rund 144 Kilometer Luftlinie von Saarbrücken entfernt, zu errichten. Der Standort wird schon seit vielen Jahren erkundet, inzwischen konkretisieren sich die Planungen.

Die Agence Nationale pour la Gestion des Déchets Radioactifs (ANDRA) hat im Januar eine Genehmigung für den Bau des Endlagers beantragt. Die ANDRA ist in Frankreich für die Entsorgung und vor allem Endlagerung des anfallenden Atommülls verantwortlich.

Verfassungsrat: Menschen sind sicher

In Frankreich formiert sich aber auch seit Jahren der Protest von Gegnern des geplanten Endlagers. Die Organisation Greenpeace hatte deshalb auch den Verfassungsrat eingeschaltet. Der entschied nun: Das geplante Lager ist verfassungsgemäß.

Allerdings ging es dem Verfassungsrat in seiner Betrachtung nicht darum, ob die Tonschicht hält, wenn Fässer in den Galerien undicht werden sollten. Es ging auch nicht um die Konsequenzen eines möglichen Erdbebens - auch wenn dies in der Region ohnehin unwahrscheinlich ist.

Der Verfassungsrat befasste sich mit der Frage, ob künftige Generationen mit dem Lager sicher leben können. Und er kam zu dem Ergebnis, dass dies der Fall sei. Sollte es neue Methoden der Wiederverwendung oder vollständigen Vernichtung geben, können die Fässer wieder herausgeholt werden.

2027 erste Einlagerung?

Das Genehmigungsverfahren für das Endlager kann also weiter geführt werden. Die Atomaufsicht wird nun circa drei Jahre lang weitere Prüfungen vornehmen. Ab 2027 sollen die ersten Fässer mit hochradioaktivem Atommüll in 500 Metern Tiefe gelagert werden.

Landen auch deutsche Fässer in Bure?

Der deutsch-französische Energie-Experte Christoph Rat-Fischer sagte dem SR, er halte es nicht für ausgeschlossen, dass auch deutscher Atommüll in Bure gelagert werde, sofern es dort genügend Platz gebe. Auch Deutschland habe Geld in die Erforschung der unterirdischen Lagerung hochradioaktiven Atommülls in Bure investiert.

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 21.04.2023 berichtet.


Mehr über das Atommüllendlager in Bure

Erste Reise der saarländischen Umweltministerin nach Bure
"Das Atommüllendlager wird mit großer Sorgfalt geplant"
Im lothringischen Bure, rund 150 Kilometer Luftlinie vom Saarland entfernt, soll mittel- und hochradioaktiver Müll gelagert werden. Nach unterschiedlichen Angaben sind die Galerien 2025 bzw. 2030 soweit, mittelradioaktive Stoffe zu empfangen. Die neue saarländische Umweltministerin Petra Berg hat sich die Anlage erstmals angesehen.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja