Atomaufsicht warnt vor Explosionsgefahr im Endlager Bure
Bei dem geplanten Atommüllendlager im lothringischen Bure hat die französische Atomaufsicht vor der Gefahr von Feuer und Explosionen unter Tage gewarnt. In den Stollen bestehe das Risiko, dass es zu einer explosiven Wasserstoffkonzentration kommt.
Erst vergangene Woche hatte der französische Rechnungshof nach der Inbetriebnahme des dritten Reaktors am Kernkraftwerk Flamanville in der Normandie dem Projekt ein verheerendes Zeugnis ausgestellt und einen Stopp aller Kernkraft-Ausbaupläne von Präsident Emmanuel Macron verhängt. Jetzt kommt auch noch Kritik am geplanten Endlager im lothringischen Bure.
Gefährliches Gas
Die Autorité de sûreté nucléaire (ASN), die französische Atomaufsicht, warnt vor der Gefahr von Feuer und Explosionen unter Tage in dem rund 144 Kilometer Luftlinie südwestlich von Saarbrücken gelegenen Laboratorium, aus dem ein Endlager für Atommüll werden soll.
Wasserstoff könne, so die ASN, infolge von chemischen Reaktionen zwischen dem radioaktiven Müll und metallischen oder organischen Stoffen der Container entstehen. Explosionen unter Tage könnten verheerende Folgen für die Sicherheit des Endlagers haben, so der Atomexperte der Umweltorganisation Greenpeace Luxemburg, Roger Spautz. „Es ist so, dass die Lagerstätten beschädigt werden könnten und dass dann die radioaktiven abgebrannten Brennstäbe, die dort gelagert werden sollen, nicht mehr sicher sind.“
Betreiber soll Planungen ändern
Die ASN und ein Expertengremium fordern deshalb vom Betreiber ANDRA, die Explosionsgefahr bei seiner Endlagerplanung stärker als bisher in den Blick zu nehmen. Schon zuvor hatte es immer wieder Kritik an dem Endlager gegeben. Derzeit wird der Standort Bure 500 Meter unter Tage mit Testbohrungen erkundet.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht vom 20.01.2025 berichtet.