Zukunftsvereinbarung für ZF Saarbrücken geschlossen
Für den ZF-Standort Saarbrücken gibt es eine Perspektive: Bis Ende 2025 gilt die Beschäftigungssicherung bei ZF in Saarbrücken weiter. Das Unternehmen will neue Produkte ansiedeln.
Zwei Jahre wurde verhandelt, wie es am Saarbrücker ZF-Standort mit rund 9000 Beschäftigten weitergeht. Am Montag wurde die Belegschaft jetzt über die Zukunft informiert.
Die bisherige Standortvereinbarung wäre zum Jahresende ausgelaufen. Laut Unternehmen wird die bestehende Beschäftigungssicherung aber jetzt bis Ende 2025 verlängert, das heißt, betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen.
Neue Produkte nach Saarbrücken?
Die neue Standortvereinbarung sieht zwei Phasen vor: Dabei soll zunächst entschieden werden, welche Produkte aus dem Bereich der E-Mobilität nach Saarbrücken kommen. Durch einen Zukunftsfonds finanzieren die Beschäftigten die Ansiedlung neuer Produkte mit, indem sie teilweise auf Geld verzichten. Des Weiteren wird es neue Schichtmodelle und Möglichkeiten zur temporären Arbeitszeitreduzierung geben.
Die Zukunftsvereinbarung sieht zudem vor, dass in den kommenden Jahren ein Teil der jährlich rund 80 Ausbildungsplätze dafür verwendet werden, um ZF-Beschäftige im Bereich der E-Mobilität weiterzuqualifizeren.
Standortleiter Alexander Wortberg sprach von einem "wichtigen Meilenstein" für Saarbrücken. Der Betriebsratsvorsitzende Mario Kläs sagte, mit der Vereinbarung werde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neben der Beschäftigungssicherung auch eine positive Perspektive für die Zukunft aufgezeigt.
Hintergrund
Rund um den ZF-Standort Saarbrücken hatte es zuletzt immer wieder Diskussionen gegeben, ob Teile der Getriebeproduktion an andere Standorte verlagert werden könnten.
Wie der Konzern mitteilt, sieht die Zukunftsvereinbarung nun vor, dass das 8-Gang-Automatgetriebe vorrangig in Saarbrücken produziert wird. Das Werk bleibt weltweiter Leitstandort.
Rehlinger: ZF-Entscheidung ist „Lichtblick“
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) begrüßte die ZF-Zukunftsvereinbarung - wohl auch vor dem Hintergrund der jüngsten Ford-Absage an Saarlouis - als „Lichtblick“ und „gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Saarland“.
Der Konzern beschäftigt am Standort Saarbrücken rund 9000 Menschen und ist damit noch vor Ford in Saarlouis (4800 Beschäftigte) der größte Arbeitgeber des Saarlandes. „Wenn ein Unternehmen sich auf den Weg macht, Zukunft selbst zu gestalten, kann dieser Weg auch gut gelingen“, sagte Rehlinger.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) fügte hinzu, ZF schaffe damit echte Zukunftsperspektiven für das Saarbrücker Werk. Jetzt gelte es, die Mitarbeiter durch Weiterbildungsangebote für ihre neuen Aufgaben zu qualifizieren. „Ich bin mir sicher, dass diese Transformation gelingen wird.“
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 27.06.2022 berichtet.