Zahl der Balkonkraftwerke steigt im Saarland weiter an

Zahl der Balkonkraftwerke steigt im Saarland weiter an

  04.10.2024 | 15:49 Uhr

Balkonkraftwerke werden im Saarland immer beliebter. Wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht, sind doppelt so viele steckerfertige Solaranlagen in Betrieb wie noch zu Jahresbeginn.

Die Zahl der Balkonkraftwerke steigt auch im Saarland weiter stark. Inzwischen zählt das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur insgesamt 8325 steckerfertige Solaranlagen (Stand 4. Oktober). Das sind mehr als doppelt so viele wie noch zu Jahresbeginn. Deutschlandweit wurden 708.590 Balkonkraftwerke registriert, ebenfalls eine Verdoppelung seit Jahresbeginn.

Da es eine Frist von einem Monat für Nachmeldungen gibt und manche Anlagen - trotz Pflicht - schlicht nicht gemeldet werden, ist die Zahl wahrscheinlich sogar noch höher.

Installierte Maximalleistung mehr als verdoppelt

Die installierte Maximalleistung liegt bundesweit inzwischen bei gut 600 Megawatt und hat sich seit Jahresbeginn sogar mehr als verdoppelt. Das dürfte auch daran liegen, dass inzwischen etwas leistungsfähigere Anlagen installiert werden dürfen.

Vermieter müssen Balkonanlagen zulassen

Der Bundesverband Solarwirtschaft erwartet, dass der positive Trend bei Balkonkraftwerken weiter anhält. Der Gesetzgeber habe bürokratische Hemmnisse abgebaut, und die Preise der Solarsysteme seien weiter gesunken, sagte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Zudem habe zuletzt auch der Bundesrat der Verbesserung der Rechte für Mieter und Wohnungseigentümer zugestimmt. Das mache endlich den Weg frei für die Nutzung von Steckersolargeräten auf Balkonen, Terrassen und Dachgärten von Millionen Wohnungshaushalten in Deutschland, sagte Körnig.

„Mieterinnen und Mieter haben künftig Anspruch auf Zustimmung durch den Vermieter oder die Wohneigentümergemeinschaft zum Anbringen und Nutzen eines technisch sicheren Steckersolargerätes.“

Manchmal Elektriker erforderlich

Der Verband weist allerdings auf eine wichtige Unterscheidung hin: So gelten die rechtlichen Vereinfachungen nur für echte Steckersolargeräte mit einem Wechselrichter mit maximal 800 Watt Anschlussleistung. Diese seien so konzipiert, dass Laien sie anschließen könnten.

Anders ist die Situation hingegen bei größeren Selbstbau-Sets, die als Balkonkraftwerke angeboten würden, aber keine Steckersolargeräte seien. Diese müssten vom Elektrofachbetrieb angeschlossen und beim Netzbetreiber angemeldet werden. Das gelte auch für Systeme mit Batteriespeicher.

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 04.10.2024.


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