Im vergangenen Bundestagswahlkampf hingen die Plakate großflächig im Raum Saarbrücken: Farbgebung in Grün und Gelb, Sonnenblumen waren zu sehen. Ein Plakat also von Bündnis90/Die Grünen? Das Gegenteil war der Fall. Die Sonnenblumen waren welk – und die Plakate Teil der sogenannten "Grüner Mist"-Kampagne, die klar die Öko-Partei diffamieren sollte.
"Grüner Mist"-Financier unklar
Deutschlandweit hingen rund 3500 dieser Plakate, allein in Saarbrücken gut 30 – und das, obwohl die Grünen bei der Bundestagswahl im Saarland noch nicht einmal mit der Zweitstimme wählbar waren.
Die Kampagne organisiert hatte eine Hamburger Firma, deren Geschäftsführer schon mehrfach im Zusammenhang mit anonym finanzierter Wahlwerbung aufgefallen war. Etwa auch mit Gratis-Zeitungen und Großflächenplakaten im saarländischen Landtagswahlkampf 2017, auf denen zur Wahl der AfD aufgerufen worden war.
Von wem genau das Geld für all diese Kampagnen kam, blieb unklar. Die Partei bestritt eine Beteiligung.
Jetzt wieder Wahlwerbung von anonym?
Im Wahlkampf zur Kommunal- und Europawahl am 9. Juni wird wieder viel geworben: in sozialen Netzwerken, im Internet, in Zeitungen und Zeitschriften, auf Flyern oder Plakaten. Doch: Gibt es auch dieses Mal wieder Parteiwerbung oder -schmähungen von unklarer Herkunft? Und wenn ja: Wer sind die Urheber, die Meinungen beeinflussen, dabei aber selbst im Verborgenen bleiben wollen?
Der SR sucht gemeinsam mit dem gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv und weiteren Medien aus Deutschland Hinweise auf genau solche unklare Wahlwerbung. Wir gehen Hinweisen nach und wollen Verfasser und Sponsoren ausfindig machen.
Teilen Sie Ihren Fund mit uns
Dazu bedarf es Ihrer Hilfe: Wenn Sie Werbung oder Schmähungen zur Wahl von unklarer Urheberschaft finden, machen Sie ein Foto oder Screenshot – sie können es hier mit den Reporterinnen und Reportern teilen.
Über dieses Thema hat auch SR 3 Saarlandwelle am 06.05.2024 berichtet.