Weitere Strafanzeige gegen Wadgasser Bürgermeister Greiber
Der Streit zwischen der neuen Mehrheit im Wadgasser Gemeinderat und Bürgermeister Greiber hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Erneut wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Nach den Untreuevorwürfen im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften einer gemeindeeigenen GmbH ist es bereits die zweite Strafanzeige, die gegen Greiber gestellt wurde.
In der neuen Strafanzeige gegen den Wadgasser Bürgermeister Sebastian Greiber (SPD) geht es um einen Prozess vor dem Landgericht. Dort hatte ein Entsorgungsunternehmen die Gemeinde 2022 auf Zahlung von 45.000 Euro verklagt. Über den Prozess, so der Vorwurf, habe Greiber den alten Gemeinderat nicht informiert, obwohl er dazu auch als Beklagter verpflichtet gewesen wäre.
Im vergangenen Dezember habe er den neuen Gemeinderat gar belogen. Auf Nachfrage des Bündnisses "Wir für Wadgassen" (WfW), das gemeinsam mit der CDU seit der Kommunalwahl im Rat regiert, ob es einen solchen Prozess gab, habe er "Nein" gesagt.
Greiber weist Vorwurf zurück
Greiber weist diesen Vorwurf auf SR-Anfrage zurück. Die Ratssitzung schildert er anders. Es sei um die Frage gegangen, ob denn aktuell ein Prozess laufe. Lediglich das habe er wahrheitsgemäß verneint. Schließlich sei der Prozess seit zwei Jahren abgeschlossen.
Und was war 2022? Hat er den Rat denn damals wie vorgeschrieben über das Verfahren informiert? Statt aus möglichen Sitzungsprotokollen zu zitieren, schwelgt Greiber gegenüber dem SR eher in Erinnerungen. Ein Ratsmitglied habe damals wohl nachgefragt.
Den Prozess selbst hatte die Gemeinde übrigens verloren – sie musste nicht nur die 45.000 Euro zahlen. Hinzu kamen Zinsen plus Anwaltskosten, insgesamt gut 18.000 Euro. "Wir für Wadgassen" vermutet Untreue.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 07.03.2025 berichtet.