Wadgassen verbindet Glasfaserausbau mit neuen Gehwegen
In den vergangenen Monaten gab es im Saarland immer wieder Ärger wegen Glasfaserbauarbeiten. Damit es in Wadgassen gar nicht erst soweit kommt, hat die Gemeinde einen Deal mit der Deutschen Glasfaser geschlossen. Dadurch will die Gemeinde zusätzlich auch Geld sparen.
Schnelles Internet wird für Menschen, die von Zuhause aus arbeiten wollen, immer wichtiger. Deshalb läuft auch im Saarland der Glasfaserausbau auf Hochtouren. Allerdings kommt es dabei immer wieder zu Problemen etwa durch schiefe Pflastersteine oder amateurhaft verschlossene Oberflächen wie etwa in Wallerfangen.
Gemeinde Wadgassen pflastert selbst
Die Gemeinde Wadgassen will nun rechtzeitig gegensteuern und hat deshalb einen Deal mit der Deutschen Glasfaser gemacht. Die wird wie geplant ihre Leitungen verlegen, für das neue Pflaster sorgt die Gemeinde dann jedoch selbst. "Die Deutsche Glasfaser bereitet die Gehwege soweit vor, dass sie den kompletten Asphalt entsprechend entfernt und die Gehwege vorbereitet, sodass wir mit unseren Unternehmen anschließend nur noch das neue Pflaster über die komplette Breite des Gehwegs einbauen können", erklärt der Wadgassener Bürgermeister, Sebastian Greiber (SPD). Dadurch wolle man "Flickschusterei" verhindern.
Einsparungen von rund zwei Millionen Euro
Wadgassen bekommt also neben schnellem Internet auch 35 Kilometer brandneue Gehwege und zwar aus Pflastersteinen, sodass sie auch einfach wieder auf und zu gemacht werden können. Normalerweise sollte das rund sieben Millionen Euro kosten, doch durch die Deutsche Glasfaser könnte Wadgassen nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro sparen.
"Wenn wir es schaffen, mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinde so viel Geld einsparen zu können und dann mit dem vorhandenen Budget viel mehr sanieren zu können, dann sollten wir solche historischen Chancen ergreifen", so der Bürgermeister. Die Gemeinde habe nicht vor, alle paar Jahre irgendwelche Leitungen in alle Gehwege einbauen zu lassen. Es sei daher eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Andere Sanierungsprojekte müssen warten
Die Arbeiten an den Straßen und Gehwegen werden in Wadgassen über den sogenannten "wiederkehrenden Beitrag" finanziert. Das heißt alle Anwohner zahlen jährlich einen Beitrag für die Instandhaltung, im Schnitt etwa 60 Euro. Hohe Zahlungen für Einzelne werden dadurch vermieden.
Für die Pläne bräuchten die Beiträge nicht erhöht zu werden, ergänzt Greiber. "Wir arbeiten genauso weiter mit dem geplanten Beitrag, der sich eben auch durch die Inflation und so weiter leicht anpassen musste." Ansonsten gebe es keine gesonderten Umlagen oder Preissteigerungen. Das Programm sei umgestellt und die Gehwege vorgezogen worden. Andere Sanierungsprojekte müssen deshalb erstmal hinten anstehen.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 27.10.2023 im SR Fernsehen berichtet.