Schwamm will Schröder übernehmen
Der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Schröder aus Saarbrücken soll vom Konkurrenten Schwamm übernommen werden. Die beiden Unternehmen sollen erhalten bleiben. Die sieben Schröder-Filialen sollen geschlossen werden.
Der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Schröder aus Saarbrücken soll verkauft werden. Der direkte Konkurrent Schwamm plant eine Übernahme. Die Verhandlungen darüber sind nach SR-Informationen aber noch nicht abgeschlossen. Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter von der Geschäftsführung über die Lage informiert.
Einsparungen in der Verwaltung
„Ziel der Verhandlungen ist es, die Produktion von Schröder-Qualitätserzeugnissen am Stammsitz am Saarbrücker Lyonerring erfolgreich weiterzuführen“, teilte Schwamm am Donnerstagnachmittag mit. „Die konstruktiven Verhandlungen mit den Geschäftsführern von Schröder befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium. Es wird erwartet, dass sie zügig abgeschlossen sein werden.“
Schwamm plant nach eigenen Angaben „erhebliche Investitionen“ zur Modernisierung des Schröder-Stammsitzes und der Produktion dort. Voraussichtlich wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, da einige Schröder-Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. Nach SR-Informationen sollen Schröder und Schwamm als weitgehend eigenständige Unternehmen erhalten bleiben. Allerdings sind wohl Einsparungen in der Verwaltung, beim Einkauf und der Logistik geplant.
Filialen sollen geschlossen werden
Sanierungsgeschäftsführer Franz Abel sagte dem SR, dass zwar möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden sollen, aber die insgesamt sieben Schröder-Filialen geschlossen werden. Schröder war 2019 in die Insolvenz geraten und hatte diese nach einer Umstrukturierung rund sechs Monate später beendet. Damals wurden zahlreiche Filialen geschlossen. Die Mitarbeiterzahl verringerte sich von 480 auf derzeit noch 330 Menschen.
Vorsichtig äußert sich die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) Saarland zum geplanten Kauf. „Die Übernahme des tarifgebundenen und mitbestimmenden Fleischproduzenten Schröder durch Schwamm lässt uns derzeit noch mit einigen offenen Fragen zurück“, erklärte NGG Saar-Geschäftsführer Tobias Wolfanger.
Gewerkschaft vorsichtig optimistisch
Positiv seien die offene Kommunikation mit der NGG und dem Schröder-Betriebsrat sowie die Information der Belegschaft vor dem Tritt an die Öffentlichkeit, so Wolfanger. Der angekündigte Stellenabbau sorge allerdings für Verunsicherung.
Die NGG will die anstehenden Verhandlungen für einen Betriebsübergang, Interessenausgleich und Sozialplan konstruktiv, aber kritisch begleiten.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 20.07.2023 berichtet.