Firmenlogo "Höll" (Foto: SR)

Höll-Übernahme ist perfekt

red   03.12.2013 | 11:42 Uhr

Der Fleischwarenhersteller Höll kann offenbar weiter arbeiten. Nach wochenlangen Verhandlungen will nun die Firma Kunzler das Saarbrücker Unternehmen übernehmen. Ein Großteil der Mitarbeiter soll weiter beschäftigt werden.

Die Übernahme des insolventen Fleischwarenherstellers Höll ist geglückt. Nachdem der Fleischwarengroßhändler Wirthwein sein Übernahmeangebot für den insolventen Fleisch- und Wurstwarenhersteller Höll zurückgezogen hatte, blieb lediglich der saarländische Fleischwarenhersteller Kunzler noch im Rennen.

Großteil der Arbeitsplätze gesichert

Nun soll das Überherrner Unternehmen zum 1. Januar 2014 Höll übernehmen. Das bestätigte der Insolvenzverwalter Marc Herbert dem SR. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll eine Transfergesellschaft für rund 50 Mitarbeiter eingerichtet werden. Über die Laufzeit der Gesellschaft ist noch nichts bekannt. Die restlichen rund 170 Mitarbeiter sollen von Kunzler übernommen werden. Der Insolvenzverwalter Marc Herbert rechnet damit, dass jedoch innerhalb eines Jahres die Produktion in Saarbrücken geschlossen, und die Mitarbeiter nach Überherrn in die Produktion von Kunzler versetzt werden.

Der Betriebsrat und die Gewerkschaft NNG begrüßen die Übernahme. Sie wollen umgehend mit den Verhandlungen über den Interessenausgleich und Sozialplan beginnen.

Großauftrag in Sicht

Bis zum Betriebsübergang im Januar übernimmt Kunzler die möglichen Verluste für den November und den Dezember und sichert damit auch die Löhne und Gehälter, so der Insolvenzverwalter Marc Herbert. Ab Mitte Dezember könne Höll zudem wieder schwarze Zahlen schreiben, da ein neuer Großauftrag für einen Lebensmitteldiscounter ansteht. Dieser soll mehrere hunderttausend Euro umfassen und zwölf Monate laufen.

'Saarländische Lösung' als Zukunftsoption

Nach der Einigung äußerte sich der saarländische Wirtschaftsminister Heiko Maas zufrieden mit dem Ergebnis: „Das ist eine gute Nachricht für alle Beteiligten. Die 'saarländische Lösung' mit der Firma Kunzler eröffnet für den Großteil der Höll-Beschäftigten neue Zukunftsoptionen". Die Zeit der lähmenden Unsicherheit sei damit für Unternehmen und Beschäftigte zu Ende. Jetzt gelte es, nach vorne zu schauen.

Hintergrund

Der Wurst- und Fleischwarenhersteller Höll war in den vergangenen Jahren mehrfach in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nach einer ersten Insolvenz im September 2011 rutschte das Unternehmen in diesem Jahr erneut in die Zahlungsunfähigkeit.

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