Symbolbild: Ein Schild mit dem Firmenlogo von Thyssenkrupp. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE | CHROMORANGE/Weingartner-Foto)

Thyssenkrupp will in Lockweiler Jobs streichen

Sven Berzellis   02.08.2024 | 10:34 Uhr

Das Karosseriegeschäft von Thyssenkrupp läuft nicht mehr rund. Das Tochterunternehmen Thyssenkrupp Automotive Body Solutions will in Deutschland rund 400 Stellen streichen. Betroffen ist hauptsächlich der Standort Lockweiler.

Good bye Deutschland heißt es offenbar demnächst für Thyssenkrupps Tochterunternehmen "Thyssenkrupp Automotive Body Solutions". Es bietet etwa Planungen, Bauteile und Maschinen zum Karosseriebau an und genau in diesem Bereich sei die Nachfrage in den vergangenen Monaten spürbar zurückgegangen, so das Unternehmen. Denn für die Automobilindustrie sei inzwischen das Angebot aus dem kostengünstigerem Ausland attraktiver geworden.

Arbeitsplatzabbau bei Thyssenkrupp
Video [SR.de, (c) SR, 02.08.2024, Länge: 00:30 Min.]
Arbeitsplatzabbau bei Thyssenkrupp

Stellenabbau in Lockweiler im Landkreis Merzig-Wadern

Wie das Tochterunternehmen dem SR mitteilte, hat man schon seit längerer Zeit versucht, Abläufe zu verbessern und effizienter zu machen, allerdings offenbar ohne Erfolg. Das Unternehmen wolle sich neu ausrichten. Rund 400 Stellen sollen bundesweit dafür gestrichen werden.

Davon ist hauptsächlich die Produktion betroffen. Teilweise sollen aber auch im Service und in der Verwaltung Jobs abgebaut werden. Vom Stellenabbau wird auch der Standort im Waderner Stadtteil Lockweiler betroffen sein, der als Hauptstandort für den Karosseriebau von Thyssenkrupp Automotive Body Solutions gilt. Wie viele der rund 1000 Stellen dort konkret abgebaut werden, dazu wollte sich das Unternehmen gegenüber dem SR nicht äußern.

Produktion wird ins Ausland verlegt

Thyssenkrupp plant, stattdessen künftig mehr ins Ausland zu investieren. Daher sollen nach Unternehmensangaben die Standorte in Indien, China, Polen, Portugal und in den USA erweitert werden.

Laut Gewerkschaft IG Metall würden bereits Vorprodukte aus Billiglohnländern bezogen. Diese müssten allerdings zum Teil teuer nachbearbeitet werden, da die Qualität nicht stimme. „Außer der Flucht in Billiglohnländer beinhaltet der Plan nichts“, kritisiert Thorsten Dellmann, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken.

Gute Lösungen für alle Mitarbeiter

Bis Ende September 2025 soll das Unternehmen neu ausgerichtet sein. Wie genau diese neuen Strukturen in Zukunft aussehen sollen, das müsse erst geklärt werden.

Das Unternehmen betonte gegenüber dem SR aber, dass die Neuausrichtung in Schritten erfolgen solle. Damit solle der Übergang für die betroffenen Beschäftigten fair gestaltet werden. "Es ist unser erklärtes Ziel, gute Lösungen für alle betroffenen Mitarbeitenden zu finden", so ein Unternehmenssprecher. Kundenaufträge sollen weiterhin planmäßig abgearbeitet werden.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 01.08.2024 berichtet.


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