Wasserstoff bei saarländischen Unternehmen sehr begehrt
Der Bedarf nach Wasserstoff im Saarland ist groß, lautet das Zwischenergebnis einer Studie der saarländischen Wasserstoffagentur. Um das Potenzial auszuschöpfen, müssten sich die Rahmenbedingungen – wie zum Beispiel Netzausbau und Preis – aber schnell verbessern.
Die Saarländische Wasserstoffagentur hat ein Zwischenergebnis ihrer Studie veröffentlicht. Demnach ist der Wasserstoffbedarf im Saarland mittel- bis langfristig groß. Laut Studie hätten daran nicht nur die Stahlbranche, sondern auch Industrie- und Logistikunternehmen sowie Stadtwerke und Energieversorger großes Interesse.
Grüner Wasserstoff besonders gefragt
Vor allem grüner, also aus erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff ist sehr begehrt, da bei seiner Verbrennung kein klimaschädliches CO2 anfällt. Nach Angaben der Wasserstoffagentur könnten im Saarland in den Bereichen Industrie- und Energieversorgung langfristig bis zu 350.000 Tonnen des grünen Wasserstoffs pro Jahr benötigt werden – etwa ein Drittel davon wird allein die Stahlindustrie brauchen.
Bis 2030 könnte der Wasserstoff laut Studie in allen Landkreisen zum Einsatz kommen. Das Potenzial ist sehr groß, sagte Bettina Hübschen, die Geschäftsführerin der Wasserstoffagentur, dem SR. Allerdings müssten die Rahmenbedingungen schnell verbessert werden. Zum einen müsse der Preis sinken und zum anderen das Saarland an ein überregionales, europäisches Netz angeschlossen werden um den Wasserstoff importieren zu können.
Förderbescheid vom Bund steht noch aus
Schon ab 2027 soll in einem ersten Schritt ein grenzüberschreitendes regionales Netz die Stahlindustrie mit Wasserstoff versorgen. Das funktioniert allerdings nur mit Hilfe von Fördergeldern. Nachdem die EU vor drei Monaten grünes Licht für Fördermittel von Bund und Land gegeben hatte, steht jedoch nach wie vor der Förderbescheid des Bundeswirtschaftsministeriums aus.
Die MosaHYc genannte Pipeline wird auf deutscher Seite von Netzbetreiber Creos betrieben. Auch das Energieunternehmen Iqony wartet auf den Förderbescheid. Die Steag-Tochter will am Kraftwerk Völklingen Fenne mit Hilfe eines Elektrolyseurs selbst grünen Wasserstoff produzieren.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 28.05.2024 berichtet.