Stahlwerk Bous soll verkauft werden

Stahlwerk Bous soll verkauft werden

Laszlo Mura / Onlinefassung: Axel Wagner   17.02.2025 | 18:00 Uhr

Erst letztes Jahr war ein Großteil der Beschäftigten über Monate in Kurzarbeit. Jetzt steht fest, dass das Stahlwerk in Bous verkauft werden soll. Die Georgsmarienhütte sucht nach einem neuen Eigentümer für das kriselnde Werk. Eine Schließung steht – zumindest vorerst – nicht an.

Das Stahlwerk Bous soll verkauft werden, teilte der Eigentümer Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe (GMH) der Belegschaft bei einer Versammlung am Standort mit.

Hauptgründe für den Schritt seien hohe Energiekosten und sinkende Nachfrage auf den Schlüsselmärkten, erklärte die in Osnabrück ansässige GMH.

Video [aktueller bericht, 18.02.2025, Länge: 2:40 Min.]
Stahlwerk Bous soll verkauft werden

GMH: Keine tiefgreifende Wertschöpfung in Bous

Die GMH-Gruppe will sich in Zukunft auf die Produktion von hochwertigem Stahl konzentrieren. Im Stahlwerk Bous werde aber nur Vormaterial produziert, das erst später und andernorts weiterverarbeitet werde. Vor Ort finde im Gegensatz zu den anderen Unternehmen der GMH-Gruppe keine tiefgreifende Wertschöpfung statt.

GMH betont in ihrer Pressemitteilung aber, das Werk nicht schließen zu wollen. Außerdem setze man sich für einen strukturierten und verantwortungsvollen Übergang ein. Wenn sich aber kein geeigneter Investor finde, müsse die Möglichkeit der Schließung dennoch in Betracht gezogen werden.

Stahlwerke schon länger in Schwierigkeiten

Die Stahlwerke Bous sind schon seit Längerem in Schwierigkeiten, besondere Probleme bereitete unter anderem der hohe Strompreis. Das Werk ist nach eigenen Angaben auf die Herstellung von Blöcken und Stranggussprodukten spezialisiert und arbeitet mit einem Elektrolichtbogenofen. Dafür werden große Mengen Strom benötigt.

Bis auf eine dreimonatige Pause war ein Großteil der Beschäftigten über einen längeren Zeitraum in Kurzarbeit. In Bous sind rund 300 Menschen beschäftigt.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 17.02.2025 berichtet.


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