Kurzarbeit im Stahlwerk Bous auch im nächsten Jahr

Stahlwerk Bous setzt Kurzarbeit zeitweilig aus

mit Informationen von Lars Ohlinger   21.11.2024 | 19:04 Uhr

Im Stahlwerk Bous wird die Kurzarbeit für die Beschäftigten ausgesetzt. Auf einer Betriebsversammlung wurde den 300 Mitarbeitern erklärt, dass die Geschäftslage aber weiterhin sehr schwierig sei.

Die seit Juli bestehende Kurzarbeit gilt nun erst einmal nicht mehr im Stahlwerk Bous. Allerdings soll sie in drei Monaten, also im Februar, wieder eingeführt werden.

Nach SR-Informationen bestellt ein wichtiger Großkunde in Bous keine Stahl-Produkte mehr. Ein Arbeitsplatzabbau war aber auf einer Betriebsversammlung dazu kein Thema.

Produktionszeiten sollen wegen Strompreis geändert werden

Schon länger kämpft das Stahlwerk mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Besondere Probleme bereitet dem Werk in Bous der hohe Strompreis. Der Standort des Unternehmens Georgsmarienhütte produziert mit einem Elektroofen Stahl. Dafür sind große Mengen Schrott und viel Strom nötig.

Deswegen soll im kommenden Jahr die Produktionszeit verlagert werden, von bisher Montag bis Freitag auf dann Dienstag bis Samstag. Dadurch wird gehofft, Strom günstiger kaufen zu können. In dem Bouser Stahlwerk arbeiten rund 300 Beschäftigte.

Bezugsdauer beim Kurzarbeitergeld ist beschränkt

Kurzarbeit ist ein Arbeitsmarktinstrument, um die Stammbelegschaft und damit auch das Knowhow bei konjunkturellen Krisen im Unternehmen zu halten und Stellenabbau zu vermeiden. Die Arbeitszeit wird reduziert, der Staat übernimmt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 60 Prozent des ausgefallenen Nettoentgelts, bei Beschäftigten mit Kindern auch mehr.

Kurzarbeitergeld kann grundsätzlich zwölf Monate bezogen. Nach einer mindestens dreimonatigen Unterbrechung kann ein Unternehmen dann erneut Kurzarbeit anzeigen.

Über dieses Thema berichtete die "Region am Mittag" auf SR 3 Saarlandwelle am 21.11.2024.


Mehr zum Stahlwerk Bous und der Stahlindustrie im Saarland

Video [aktueller bericht, 27.09.2023, Länge: 3:03 Min.]
Stahlwerk Bous blickt trotz Kurzarbeit optimistisch in die Zukunft
Im Stahlwerk Bous gibt es einen großen Elektroofen – die Zukunft auf dem Weg zum grünen Stahl. Allerdings hat der Standort, der zur Georgsmarienhütte gehört, auch mit der schwierigen Auftragslage in der Branche zu kämpfen.

Experten bei der Stiftung Demokratie Saarland
Wie kann die Stahlindustrie im Saarland überleben?
Um die Stahlindustrie im Saarland zu retten, bedarf es einer großen Kraftanstrengung. Milliarden sollen investiert werden. Die Stahlindustrie müsse grün werden, um zu überleben, das sagen die zwei Experten Frank Nägele und Stefan Rauber.

CO2-reduzierte Stahlproduktion
Aufträge für klimafreundlichen Umbau der Saar-Stahlindustrie unterschrieben
Stahl aus dem Saarland soll zukünftig klimafreundlich produziert werden. Jetzt wurden wichtige Verträge für den Bau neuer Produktionsanlagen unterzeichnet. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für 2028/2029 vorgesehen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja