Saarländische Stahlindustrie warnt vor Schäden durch Trumps Zölle
Noch sind die Auswirkungen der von Trump erlassenen Sonderzölle auf Stahl und Aluminium auf die saarländische Stahlindustrie im Detail unklar – befürchtet wird aber unter anderem, dass asiatische Länder ihren Billigstahl nun nach Europa umleiten. Hier müsse die EU schnell reagieren.
US-Präsident Donald Trump will Stahl- und Aluminiumimporte für alle Länder mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Inwiefern Dillinger und Saarstahl davon betroffen sein werden, kann die Stahlholding Saar (SHS) derzeit noch nicht sagen.
Stahlholding sieht EU am Zug
„Insgesamt können die angekündigten US-Strafzölle den Importdruck durch billigen Stahl in Europa weiter verschärfen. Die Europäische Union ist nun gefragt, schnell und konsequent zu handeln, um dies zu verhindern“, teilte die SHS mit.
Auch der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) befürchtet, dass durch die Zölle in den USA verstärkt Produkte aus dem asiatischen Raum auf andere Märkte wie die EU umgeleitet werden. Sollte das geschehen, müsse die EU schnell reagieren, "um eine Überschwemmung des europäischen Marktes mit Dumpingprodukten zu verhindern", sagte Barke.
"EU muss Maßnahmen entwickeln"
Der Stahl-Verband-Saar warnt davor, dass mit den verhängten US-Zöllen auf Stahl weiter in den globalen Stahlmarkt eingegriffen werde.
"Die Zölle sind ein Indiz dafür, dass wir uns immer mehr von einem offenen, freien, arbeitsteiligen Weltmarkt entfernen – hin zu bilateralen Deals, Protektionismus und hin zur Durchsetzung nationalstaatlicher Interessen. Für diese neue Situation müssen EU und Deutschland geeignete Maßnahmen entwickeln", sagte Verbands-Geschäftsführerin Antje Otto.
Stahlexporte für 128 Millionen Euro in die USA
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland warnt vor allgemeinen Schäden für den internationalen Handel. Die USA könnten saarländischen Stahl aber auch nicht ohne Schäden im eigenen Land ersetzen.
Die saarländischen Stahl-Unternehmen exportierten laut IHK im vergangenen Jahr zwischen Januar und November Güter im Wert von rund 128 Millionen Euro in die USA.
Über dieses Thema hat auch der "aktuelle bericht" im SR Fernsehen am 10.02.2025 berichtet.