Geschäftsbericht des SaarVV: Mehr Fahrgäste und weniger Einnahmen
Der SaarVV hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022 einen deutlichen Einnahmerückgang verzeichnet. Hauptgrund war die befristete Einführung des Neun-Euro-Tickets. Gleichzeitig gab es viel mehr Fahrgäste.
Das Neun-Euro-Ticket hatte im vergangenen Jahr massiven Einfluss auf die Fahrkartenverkäufe und somit auf die Einnahmen im SaarVV. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Verbundes hervor.
Demnach beliefen sich die Fahrgeldeinnahmen auf rund 59,73 Mio. Euro. Das bedeutet ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 9,72 Prozent. Gleichzeitig nutzten aber deutlich mehr Fahrgäste die Busse und Bahnen des SaarVV. Hier wurde ein Zuwachs um rund 29 Prozent verzeichnet auf insgesamt 75,56 Millionen Fahrgäste.
Die Anzahl der verkauften Fahrkarten fiel um 5,14 Prozent auf 5,58 Mio. Stück.
Neun-Euro-Ticket hatte Fahrgastansturm zur Folge
Laut Geschäftsbericht hatte die Einführung des Neun-Euro-Tickets einen enormen Zuwachs an Fahrgästen in den betreffenden Monaten zur Folge. So wurden in den Monaten Juni, Juli und August 25,21 Millionen Fahrgäste befördert. Das bedeutet: In diesen drei Monaten wurden fast so viele Menschen befördert, wie zuvor über den gesamten Zeitraum von Januar bis Ende Mai (25,91 Mio.).
Auch nach Ablauf der Aktion mit dem Neun-Euro-Ticket, blieb die Zahl der Fahrgäste vergleichsweise hoch. Von September bis Ende Dezember wurden 24,44 Millionen Menschen gezählt.
ÖPNV steht vor finanziellen Herausforderungen
In Zukunft stehe der ÖPNV vor großen finanziellen Herausforderungen, äußert sich die Geschäftsführerin des Saar VV, Elke Schmidt, im Geschäftsbericht. "Das Neun-Euro-Ticket oder das Deutschland-Ticket sind hilfreiche Initiativen, um mehr Fahrgäste für Bus und Bahn zu gewinnen, ändern allerdings nichts an den grundsätzlichen finanziellen Herausforderungen, mit denen sich der ÖPNV auseinandersetzen muss."
Man brauche eine umfassende Finanzierungsregelung, um den ÖPNV weiter auszubauen. Außerdem stelle der Fachkräftemangel den Verbund in Zukunft vor große Herausforderungen. Vor allem, wenn die Generation der "Baby-Boomer" in den Ruhestand gehe, sie hinterlasse "eine riesige Personallücke".