Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zeigt eine Deutschlandkarte mit eingezeichneten Wasserstoffkernnetzlinien (Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler)

Saarland geht nun wohl doch ans Wasserstoff-Netz

Mit Informationen von Lars Ohlinger   14.11.2023 | 20:11 Uhr

Entgegen der bisherigen Planungen soll das Saarland nun offenbar doch Teil des  bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes werden. Einen entsprechenden Plan hat Bundeswirtschaftsminister Habeck am Dienstag vorgestellt.

Die Bundesregierung treibt ihre Planungen für ein Wasserstoff-Leitungsnetz weiter voran. Bis 2032 soll ein 9700 Kilometer langes Kernnetz Häfen, Industrie, Speicher und Kraftwerke verbinden, Kostenpunkt: 19,8 Milliarden Euro.

Bislang war das Saarland bei den Planungen nicht berücksichtigt worden. Das scheint sich nun aber geändert zu haben. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) präsentierte am Dienstag die Pläne der Ferngasnetzbetreiber und in diesem Zusammenhang auch eine Karte, die das Saarland als Teil des Netzes zeigt. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatte eine solche Anbindung zuletzt gefordert.

Transport über Gasleitungen

Wie in anderen Bundesländern soll auch im Saarland für den Wasserstoff-Transport ein Großteil der bereits bestehenden Gasleitungen genutzt werden. Auf der Karte ist auch der Neubau eines Anschlusses der Dillinger Hütte in Richtung Bouzonville enthalten.

Am Mittwoch will das Bundeskabinett in Berlin noch einmal abschließend über das Wasserstoff-Kernnetz beraten.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 14.11.2023 berichtet.


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