Wasserstofftankstelle wird in Homburg gebaut

Wasserstofftankstelle wird in Homburg gebaut

Jimmy Both   13.09.2023 | 19:31 Uhr

Der Bau einer neuen Wasserstofftankstelle in Homburg steht offenbar bevor. Das hat der Branchenverband Autoregion mitgeteilt. Sie soll deutlich größer als die in Gersweiler werden. Zudem plant der Verband ein Projekt für einen Wasserstoffkreislauf im Homburger Industriegebiet Ost.

Vier Zapfsäulen für Lkw und zwei für Pkw sollen an der geplanten Wasserstofftankstelle an der Abfahrt der A6 bei Homburg eingerichtet werden. Bauträger und Betreiber ist H2Mobility, ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Auto- und Ölindustrie. Dieser betreibt auch das Wasserstofftankstellennetz in ganz Deutschland.

Förderung beantragt

H2Mobility hat beim Bundesverkehrsministerium eine Förderung für das Projekt beantragt. Das Ministerium hat den Antrag als förderwürdig priorisiert. Bewilligt ist er aber noch nicht.

Bei der ersten saarländischen Wasserstofftankstelle in Gersweiler hat die Umsetzung zum Bedauern des Branchenverbands Autoregion noch lange gedauert. Diesmal hofft der Verband auf einen schnelleren Bau. Ende 2024 könnte es soweit sein, wenn alles gut gehe.

Tankstelle in Homburg vor allem für Laster

Im Gegensatz zur Pkw-Tankstelle in Gersweiler ist der geplante Standort in Homburg in erster Linie für den Schwerlastverkehr gedacht. „Unser Ziel war eine zweite Wasserstofftankstelle im Saarland“, berichtet der Geschäftsführer der Autoregion, Armin Gehl, „und das ist dann der erste Tankstellenhub dieser Größenordnung in Deutschland.“ Als weiterer Schritt könnte ein E-Ladepark am gleichen Standort in Homburg folgen.

Unternehmen sollen Wasserstoff einspeisen

Ebenfalls in Homburg plant die Autoregion ein Projekt für eine Wasserstoffringleitung im Industriegebiet Ost. Diese Pläne sind aber noch wesentlich unkonkreter. Ziel ist es, zwischen den Unternehmen im Industriegebiet einen eigenen Versorgungskreislauf aufzubauen, erklärt Gehl: „Mehrere Unternehmen im Industriegebiet Ost planen, eigene Elektrolyseure aufzubauen und Wasserstoff in die Leitung einzuspeisen.“

Bei der Firma Pyrum etwa fällt Wasserstoff beim Reifenrecycling ab, aber auch Bosch produziert Wasserstoff. Abnehmer könnten Betriebe wie Schaeffler, Wegener oder Moehwald sein. Der Wasserstoff könnte auch über die Tankstelle in der Region weiterverteilt werden. Ob diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden, ist allerdings noch nicht klar. Zuerst wird ermittelt, ob sich dieses System in Homburg rechnen würde.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 13.09.2023 berichtet.


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14.09.2023, 19:27 Uhr
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Beitrages hieß es, die Förderzusage für die Tankstelle sei bereits erteilt. Die Förderung ist allerdings noch nicht bewilligt, die Prüfung läuft noch. Das Bundesverkehrsministerium hat den Antrag bislang lediglich als förderwürdig priorisiert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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