Saarländer verreisen kürzer, geben aber mehr Geld aus

Saarländer verreisen kürzer, geben aber mehr Geld aus

Sven Berzellis   13.07.2024 | 11:04 Uhr

Die Sommerferien im Saarland haben begonnen. Trotz steigender Preise zieht es viele Saarländer bei Fernreisen in sonnige Regionen. Der Trend geht zu kürzeren aber teureren Reisen.

Mallorca ist auch in diesem Jahr das beliebteste Reiseziel der Saarländerinnen und Saarländer. Dicht gefolgt von Side und Alanya in der Türkei, so die aktuellste Auswertung des Vergleichsportals Check 24.

Video [aktueller bericht, 12.07.2024, Länge: 2:48 Min.]
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Die Sommerferien haben begonnen und damit auch die Urlaubssaison. Der aktuelle bericht hat sich im Saarland umgehört, wohin es die Urlauberinnen und Urlauber in diesem bisher so verregneten Jahr verschlägt.

Das schlechte Wetter hilft den Reisebüros

Auch das Wetter trägt dazu bei, dass die Reiselust der Menschen steigt. Im Juni ist das Wetter oft nicht so sonnig gewesen, wie in den anderen Jahren zuvor. Zudem war das Saarland im ersten Halbjahr des Jahres sogar das regenreichste Bundesland.

 "Gerade dieses Wetter ist natürlich optimal dafür, dass die Kunden in den Urlaub noch fliegen, weil tatsächlich, je schlechter das Wetter bei uns, desto mehr Betrieb haben wir im Reisebüro."
(Thomas Engel, Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros)

Pauschalreisen knapp 40 Prozent teurer geworden

Wer aber in Richtung Sonne fliegen möchte, der muss tiefer in die Taschen greifen. Der VUSR verzeichnet einen allgemeinen Anstieg von Pauschalreisen der Saarländer. Das gebe den Urlaubern Sicherheit, meint auch Thomas Engel. Die Urlaubspreise seien aber zuletzt stark gestiegen.

Das Vergleichsportal Check 24 hat auf SR-Anfrage einen Vergleich zum Jahr 2019 gezogen und festgestellt: Der Preis für eine Pauschalreise pro Tag und pro Person ist seit der Pandemie im Schnitt um 40 Prozent teurer geworden.

Saarländer verreisen am Kürzesten, geben dafür aber mehr Geld aus

Das Vergleichsportal Check 24 beobachtet, das Saarländer im Durchschnitt etwas mehr als neun Tage Pauschalurlaub machen und bleiben damit nach eigener Aussage deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Dafür geben die Saarländerinnen und Saarländer mehr Geld für Ihren Urlaub aus.

Pro Tag und pro Person zahlen viele Menschen aus der Region durchschnittlich 131 Euro für einen Pauschalurlaub. Knapp drei Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt.

Thomas Engel vom VUSR beobachtet, dass Saarländerinnen und Saarländer dieses Jahr bereit sind, mehr Geld in die Hand zu nehmen und lieber ihren Urlaub verkürzen, als am Komfort zu schrauben. Ganz im Gegenteil: Viele würden ihren Urlaub noch "upgraden".

"Die Kunden sind eher bereit, auf Tage zu verzichten, aber nicht auf den Wohlfühlcharakter." (Thomas Engel, VUSR)

Kreuzfahrt weiterhin sehr beliebt

Der klassische Strandurlaub bekommt jedoch Konkurrenz: Kreuzfahrten seien bereits stark nachgefragt, heißt es vom VUSR. Tendenz steigend. Einzige Gemeinsamkeit: Egal ob Adria oder Karibik, besonders Reisen in sonnigen Regionen werden gebucht.

"Da sehen wir auch wirklich einen starken Trend, da ein Drittel unseres Umsatzes auch die Kreuzfahrt inzwischen ausmacht", so Thomas Engel.

 Saarbrücker Flughafen fast wieder im "Normalzustand"

Wer Pauschalreisen ins Ausland bucht, bucht oft gleicht das Flugzeug mit, sagt der VUSR. Wie alle Flughäfen in Deutschland müsse sich auch der Saarbrücker Flughafen noch von der Corona-Pandemie erholen, so der Pressesprecher des Flughafens Saarbrücken Jochen Wagner.

Mittlerweile würde das Passagieraufkommen bei etwa 85 Prozent im Vergleich zu 2019 liegen. Tendenz steigend. Die Flugbranche erhole sich in Saarbrücken etwas besser als im Bundesdurchschnitt.

 "Die Reiselust der Passagiere ab Saarbrücken hat insgesamt zugenommen", sagt Wagner. "Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum […] ergibt sich gleichsam ein Gesamtpassagierzuwachs von über 25 Prozent."

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 13.07.2024 berichtet.


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