Rechnungshof empfiehlt mehr Unterstützung für Schulleitungen
Der Landesrechnungshof hat dem Bildungsministerium empfohlen, den Schulleiterinnen und Schulleitern von Grundschulen mehr Personal zur Unterstützung zur Seite zu stellen. Das geht aus einem am Donnerstag vorgestellten Papier hervor.
Der Rechnungshof des Saarlandes hat neben seinem Jahresbericht am Donnerstag auch die sogenannte beratende Äußerung "Schulleitungen an Grundschulen" vorgestellt. An 16 saarländischen Grundschulen hat der Rechnungshof dafür mit Schulleiterinnen und Schulleitern über deren aktuelle Aufgabenfelder gesprochen. Das Ergebnis: Alle fühlen sich maßlos überlastet.
Pädagogik gerät ins Hintertreffen
Das Fazit der Rechnungshofpräsidentin Annette Groh fällt deshalb deutlich aus: Die Schulleitungen an saarländischen Grundschulen hätten das Gefühl, dass sie nicht alle ihre Aufgaben gleichzeitig erfüllen können.
Bei Vor-Ort-Terminen habe sich gezeigt, dass Verwaltungsaufgaben einen Großteil ihrer Arbeitszeit ausmachen. Aufgaben, für die sie einerseits nicht ausgebildet seien, andererseits so viel Zeit beanspruchen, dass ihre eigentlichen pädagogischen Tätigkeiten ins Hintertreffen geraten. Und das trotz einer Arbeitszeit von über 40 Stunden pro Woche, so der Rechnungshof.
Zudem sei die Unterstützung, etwa durch Sekretariatskräfte, größtenteils nicht ausreichend.
Rechnungshof empfiehlt Personalbedarf anzupassen
Der Rechnungshof empfiehlt daher dem Ministerium für Bildung und Kultur zusammen mit den Schulen den Personalbedarf festzulegen und regelmäßig anzupassen. Auch der Einsatz von Schulverwaltungsassistenten, die administrative Aufgaben bedarfsgerecht übernehmen könnten, wären aus Sicht des Rechnungshofes sinnvoll.
Ob die Empfehlungen umgesetzt werden oder nicht, liegt im Ermessen der Landesregierung.
Lehrerinnen- und Lehrerverband übt Kritik
Der saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) hat die Vorschläge des Rechnungshofs deutlich kritisiert. Man betrachte es als "Schlag ins Gesicht", dass die Schulleitungen zwar Verwaltungsassistenten bekommen sollen, dafür aber mehr Unterricht halten sollen.
Die Landesvorsitzende Lisa Brausch sagte: "Schulleitungen müssen während des Schulmorgens für alle anfallenden Situationen Zeit haben und direkter Ansprechpartner sein. Sie können nicht dauerhaft während des Schulmorgens im Unterricht gebunden sein." Deshalb warne der SLLV vor der Umsetzung eines solchen Vorschlags.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 30.11.2023 berichtet.