Sprachförderung: Diskussion um Bedarf an Grundschulen

Bildungsministerium will Deutschkenntnisse der Grundschüler verbessern

Max Zettler   23.10.2023 | 20:03 Uhr

In saarländischen Grundschulen sollen Sprachförderung und normaler Unterricht verstärkt in einem stattfinden. So versucht das Bildungsministerium den schlechten Deutschkenntnissen der Grundschüler entgegenzuwirken.

Deutlich mehr Erstklässler im Saarland sprechen kaum Deutsch. Die Zahl der Sprachförderkräfte hält damit aber nicht Schritt, beklagen die Lehrer-Gewerkschaften GEW und SLLV. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Gesamtstundenzahl sogar gesunken.

Video [aktueller bericht, 23.10.2023, Länge: 3:58 Min.]
Bildungsministerium plant Sprachförderung an Grundschulen

Sprachförderung und Unterricht in einem

Um den schlechten Deutschkenntnissen der Grundschüler entgegenzuwirken, plant das Bildungsministerium nun, Sprachförderung und normalen Unterricht verstärkt in einem stattfinden zu lassen.

Lehrkräfte, die bisher ausschließlich für die Sprachförderung eingestellt worden sind, konnten laut Bildungsministerium für dieses Schuljahr als vollwertige Lehrkraft eingestellt werden. Diese Lehrkräfte sind aufgrund ihres akademischen Abschlusses auch für Unterricht qualifiziert. Sie sollen dann gleichzeitig sowohl die Sprachförderung als auch den normalen Unterricht übernehmen.

Wer Kinder in seiner Klasse habe, die noch nicht gut Deutsch sprechen können, müsse den Unterricht entsprechend sprachsensibel gestalten, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD).

Auf 160 Grundschulen kommen zurzeit 121 Sprachförderstellen
Audio [SR 3, Moderation: Simin Sadeghi, 23.10.2023, Länge: 03:17 Min.]
Auf 160 Grundschulen kommen zurzeit 121 Sprachförderstellen

Halbe Milliarde Euro für die Kindertagesbetreuung

In absoluten Zahlen sind die Stunden für die Sprachförderung im vergangenen Schuljahr gesunken. Durch diese Hybridgestaltung ermögliche das Bildungsministerium aber wieder seine angepeilten 6000 Wochenstunden für die Sprachförderung.

Zudem sieht der Landeshaushalt bis einschließlich 2025 rund eine halbe Milliarde Euro für die Kindertagesbetreuung vor. Kitas spielen laut der Bildungsministerin eine zentrale Rolle dabei, eingewanderten Kindern Deutschkenntnisse zu vermitteln.

Zu Beginn des Schuljahrs 2023/24 seien etwa 8500 Kinder eingeschult worden. Fast ein Viertel davon kann nicht gut genug Deutsch, um dem Unterricht folgen zu können.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 23.10.2023 berichtet.


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